Blick: Was kann KI besser als ein echter Mensch?
Miriam Meckel: Grosse Datenmengen auswerten und daraus Zusammenhänge erkennen, also: die Nadel im Heuhaufen finden.
Was kann ein echter Mensch besser als KI?
Léa Steinacker: Fühlen, küssen und lieben. Und wir sind auch gut darin, andere Menschen zu überraschen.
Inwiefern ist KI unmoralisch?
Léa Steinacker: KI selbst hat keine Moral, sie ist immer so moralisch oder unmoralisch, wie die Menschen, die sie gebaut haben.
Wenn Sie prompten, sprechen Sie die Prompts ein oder tippen Sie?
Miriam Meckel: Das kommt drauf an, beim Arbeiten tippen wir meist. Aber manchmal ist es hilfreich, nicht immer auf den Bildschirm zu starren. Bei einem Stadtrundgang durch New Orleans haben wir mit ChatGPT gesprochen, um uns herumführen und die schönsten Plätze zeigen zu lassen.
Haben Sie dem Large Language Model, mit dem Sie regelmässig arbeiten, einen Namen gegeben? Wenn ja, welchen?
Léa Steinacker: Oh ja, die KI heisst bei uns Ingeborg.
Léa Steinacker und Miriam Meckel sind Expertinnen für künstliche Intelligenz. Die beiden haben den «Spiegel»-Bestseller «Alles überall auf einmal» geschrieben. Ein Wegweiser durch die Welt von morgen, so das Versprechen. Léa Steinacker ist Sozialwissenschaftlerin und Unternehmerin. Sie studierte in Princeton und Harvard und promovierte an der Uni St. Gallen über die sozialen Auswirkungen von KI. Miriam Meckel ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der Uni St. Gallen, war Chefredaktorin und Herausgeberin der «Wirtschaftswoche». 2018 haben die beiden das Weiterbildungsprogramm «ada Learning» für Unternehmen gegründet.
Léa Steinacker und Miriam Meckel sind Expertinnen für künstliche Intelligenz. Die beiden haben den «Spiegel»-Bestseller «Alles überall auf einmal» geschrieben. Ein Wegweiser durch die Welt von morgen, so das Versprechen. Léa Steinacker ist Sozialwissenschaftlerin und Unternehmerin. Sie studierte in Princeton und Harvard und promovierte an der Uni St. Gallen über die sozialen Auswirkungen von KI. Miriam Meckel ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der Uni St. Gallen, war Chefredaktorin und Herausgeberin der «Wirtschaftswoche». 2018 haben die beiden das Weiterbildungsprogramm «ada Learning» für Unternehmen gegründet.
Warum müssen wir keine Angst haben, vor dem, was uns die Zukunft bringt?
Léa Steinacker: Es gab auch viele Menschen, die Angst vor dem Telefon, der Fotografie oder dem Internet hatten – und doch haben sie alle uns vorangebracht. Auch bei KI haben wir Menschen es in der Hand, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wie diese Zukunft aussehen soll.
Was raten Sie einem KI-Kritiker, der die Meinung vertritt, das sei doch alles Humbug?
Miriam Meckel: Bei aller Skepsis neugierig und offen zu bleiben. Wer meint, KI sei Humbug, hat die letzten Jahre unter einem Stein gelebt. Die Welt drumherum dreht sich gerade gewaltig, und wer Teil davon sein will, muss schon hinschauen.
Was ist Ihre KI-Lieblingsanwendung, die bereits existiert?
Miriam Meckel: Teammeetings aufschreiben, übersetzen und zusammenfassen zu lassen, um die besprochenen Aufgaben den richtigen Personen zuzuweisen – alles in 5 Minuten voll automatisiert.
Auf welche Anwendung der Zukunft freuen Sie sich jetzt schon?
Léa Steinacker: Auf den personalisierten virtuellen KI-Assistenten, der alle Termin- und Reiseplanungen von Anfang bis Ende übernimmt und für uns bei den Hotlines für Kundendienste anrufen kann.