Endlich wieder Fussball-WM. Für viele Fans auch eine willkommene Gelegenheit, sich einen neuen Fernseher zuzulegen. Vor allem, da der Event aus Russland in 4K übertragen wird, man also die Vorteile der neuen Technik auch wirklich geniessen kann.
Doch wie soll man sich bei der riesigen Auswahl zurechtfinden? Auch Experten wie Stefan Ebner, Product Manager TV bei Brack.ch, müssen eingestehen, dass viele Fernseher ähnliche Leistungsmerkmale verfügen und einander sehr ähnlich sehen.
Wichtig ist daher, dass man sich die wichtigsten Punkte gut überlegt und so den für sich perfekten Fernseher findet. Und für alle, die sich damit nicht beschäftigen wollen, haben wir auch noch zwei konkrete Kauftipps. Geräte, mit denen man nichts falsch machen kann.
So gross muss der neue Fernseher sein
«Es gibt keine zu grossen TVs», sagt Lukas Müller, TV-Experte bei Digitec.ch. Das scheinen auch die Käufer so zu sehen: Laut Digitec ist heute der Standard für die Bildschirmdiagonale schon fast bei 65 Zoll. Und auch bei Brack sind vor allem die Diagonalen von 55 bis 65 Zoll gefragt.
Kein Wunder: Bei 4K-Auflösung kann man auch wieder näher an den TV rücken. Gilt bei normalem TV-Programm die Faustregel «Diagonale mal 3 gleich Sitzabstand», liegt der Faktor bei 4K nur noch bei 1,5. Bei einem 65-Zoll-Screen mit 1,6 Metern Diagonale sind das nur noch 2,5 Meter statt fast fünf Meter.
Allerdings kostet Grösse auch etwas: von 55 Zoll auf 65 Zoll können es beim gleichen Modell schnell 300 oder 400 Franken mehr sein.
Das muss das TV-Gerät unbedingt können
4K oder UHD (Ultra High Definition) gehören zum Standard. Geräte mit schlechterer Auflösung werden kaum mehr verkauft. Internetanschluss und Apps sind heute auch fast überall dabei. Das ist speziell wichtig, wenn man Streamingdienste wie Netflix direkt nutzen will.
Immer wichtiger werden Lösungen, um den Kabelsalat zu vermeiden. «Bei Samsung One Connect etwa sind Anschlüsse und Technik in einer Box untergebracht, die man hinter einem Möbel verstecken kann. Zum TV führt dann nur noch ein einziges, dünnes Kabel», erklärt Stefan Ebner von Brack.
Beliebt sind auch fast rahmenlose TV-Geräte, die sich gut aufhängen lassen. Und laut Digitec auch Fernseher mit Sprachassistent, der die Bedienung vereinfacht.
Was ist für Fussball-Übertragungen speziell wichtig?
«Ein Fernseher mit einer hohen Bildwiederholungsfrequenz kann dynamische Aufnahmen flüssiger abspielen. Empfehlenswert sind zum Beispiel ein 100 Hertz Panel», sagt Lukas Müller von Digitec. Ein Vergleich zwischen den Herstellern ist allerdings schwierig, da jeder wieder etwas anders rechnet.
Entscheidend sind aber auch die Prozessoren und Bildverarbeitungsroutinen. Auch hier ist ein Vergleich nicht einfach. Generell gilt: grössere, aktuelle Modelle rechnen Bilder schneller als kleinere Modelle oder jene aus dem Vorjahr.
Manche TVs haben gar spezielle Fussball-Modi, welche speziell auf Sportübertragungen abgestimmt sind und mit einem virtuellen Soundeffekt Stadionatmosphäre ins Wohnzimmer bringen wollen.
Und das geht beim TV-Kauf gerne vergessen
Ein ganz neues Thema ist HDR (High Dynamic Range), also die Möglichkeit, Filme und Videos mit hohen Kontrastwerten abzuspielen. Allerdings gibts noch ganz unterschiedliche Formate, die um die Kunden wetteifern. «Damit das Gerät ein paar Jahre mithält, sollte man darum darauf achten, dass das Gerät möglichst viele HDR-Standards unterstützt», sagt Lukas Müller von Digitec.
Stefan Ebner von Brack gibt zu bedenken, dass Features wie Kopfhörer-Anschluss oder Bluetooth-Konnektivität immer mehr aus Geräten verschwinden. Wer also Fussball geniessen will, ohne die Kinder oder die Nachbarn zu wecken, sollte beim Kauf unbedingt auf passende Anschlüsse achten.
Das leidige Thema mit dem TV-Sound
Sowohl bei Brack wie auch bei Digitec heisst es klar: Wer richtig guten Sound will, der muss sich mindestens eine Soundbar dazu kaufen. Die neuen Geräte sind so dünn, dass es physikalisch fast unmöglich ist, einen vollen Klang zu erzeugen.
Es gibt Fernseher mit im Standfuss integrierter Soundbar, allerdings sind die oft nicht so schick. Stefan Ebner von Brack: «Ich rate zu separaten Soundbars oder Heimkinosystemen».