Auf einen Blick
- Sam Altman wird von seiner Schwester des Missbrauchs beschuldigt
- Sam Altman weist die Vorwürfe zurück und betont Anns psychische Probleme
- Die Klage fordert Schadenersatz von mehr als 75'000 Dollar
OpenAI-CEO Sam Altman (39) sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Seine Schwester Ann Altman (auch Annie genannt) hat am Montag eine Klage eingereicht, in der sie behauptet, ihr Bruder habe sie zwischen 1997 und 2006 regelmässig sexuell missbraucht. Laut dem TV-Sender «CNBC» wurde die Klage beim U.S. District Court im Eastern District of Missouri eingereicht und beschreibt, dass der Missbrauch im Familienhaus in Clayton, Missouri, stattgefunden habe, als Ann drei und Sam zwölf Jahre alt waren. Die Klage führt aus, dass die Übergriffe mehrmals pro Woche stattgefunden und mit Oralverkehr und später auch Penetration beinhaltet hätten.
Laut der Klage hat Ann Altman als direkte Folge der sexuellen Übergriffe «schwere emotionale Belastungen, psychische Qualen und Depressionen» erlitten, die voraussichtlich auch in Zukunft anhalten werden. Die jüngere Altman hatte ähnliche Vorwürfe bereits öffentlich auf Plattformen wie X erhoben, jedoch bringt sie ihren Bruder erstmals vor Gericht. Sie wird von Ryan Mahoney vertreten, dessen Kanzlei in Illinois auf Fälle von sexuellen Übergriffen und Belästigung spezialisiert ist.
«Trotzdem fordert Annie immer mehr Geld von uns»
Die Klage fordert ein Geschworenenverfahren und Schadenersatz in Höhe von 75'000 Dollar – dieser Betrag könnte aber je nach Ausgang des Verfahrens und je nach Vermögen von Sam Altman viel höher ausfallen.
In einer gemeinsamen Erklärung auf X mit seiner Mutter Connie und seinen Brüdern Jack und Max wies Sam Altman die Vorwürfe zurück. «Annie hat zutiefst verletzende und völlig unwahre Behauptungen über unsere Familie, insbesondere über Sam, aufgestellt», heisst es in der Erklärung. «Wir haben uns entschieden, öffentlich nicht zu reagieren, aus Respekt vor ihrer Privatsphäre und unserer eigenen. Da sie jedoch nun rechtliche Schritte gegen Sam unternommen hat, sehen wir uns gezwungen, Stellung zu nehmen.»
In ihrer Antwort heisst es weiter, dass «all diese Behauptungen völlig unwahr sind» und dass «diese Situation unserer gesamten Familie immensen Schmerz zufügt». Sie erklärten, dass Ann Altman «psychische Probleme» habe und «konventionelle Behandlungen ablehne» sowie «gegen Familienmitglieder, die ihr wirklich helfen wollen, austeile». Annie hat unter anderem einen Schmähsong gegen ihren Bruder veröffentlicht.
Die Familie erklärte zudem, Annie Altman finanziell zu unterstützen und dies auch weiterhin zu tun. «Trotzdem fordert Annie immer mehr Geld von uns.»
Laut US-Medien verdient Ann ihren Lebensunterhalt vor allem damit, sich im Internet äusserst freizügig darzustellen und explizite sexuelle Inhalte anzubieten.
Es ist nicht die einzige Klage, mit der der Tech-Manager konfrontiert ist
Sam Altman hat seit der Einführung des KI-Chatbots ChatGPT im November 2022 internationale Bekanntheit erlangt. Unterstützt von Microsoft wurde das Unternehmen zuletzt mit 157 Milliarden Dollar bewertet, wobei die Finanzierung von Thrive Capital, dem Chip-Hersteller Nvidia, SoftBank und anderen stammt.
Im November 2023 wurde Altman kurzzeitig von OpenAIs Vorstand als CEO abgesetzt, jedoch aufgrund von Druck seitens der Investoren und Mitarbeiter schnell wieder eingesetzt.
Im März reichte Tesla- und SpaceX-CEO Elon Musk eine Klage gegen OpenAI und die Mitbegründer Altman und Greg Brockman ein, in der er Vertragsbruch und Treuepflichtverletzung geltend macht. Musk, der nun ein konkurrierendes KI-Startup namens xAI leitet, war Mitbegründer von OpenAI, als es 2015 als gemeinnützige Organisation startete. Musk verliess den Vorstand 2018 und hat OpenAI öffentlich dafür kritisiert, angeblich von der ursprünglichen Mission abgewichen zu sein.
Musk klagt, um zu verhindern, dass OpenAI zu einem gewinnorientierten Unternehmen wird. Im Juni zog Musk die ursprüngliche Klage, die vor einem Staatsgericht in San Francisco eingereicht wurde, zurück und reichte sie später vor einem Bundesgericht erneut ein.
Letzten Monat wehrte sich OpenAI gegen Musk und behauptete in einem Blogpost, dass Musk 2017 «nicht nur wollte, sondern tatsächlich ein gewinnorientiertes Unternehmen geschaffen» habe, um als neue Struktur des Unternehmens zu dienen.