Bei Whatsapp könnte es in Zukunft möglich sein, Nachrichten zeitversetzt zu verschicken. Das deutete der Chef des Messengers, Will Cathcart, in einem Interview mit dem mexikanischen Magazin «Expansión» an. Cathcart war kürzlich auf Dienstreise in Mexiko. Das war kein Zufall. Das Land hat eine der höchsten Nutzungsraten des weltweit beliebten Messengers. In Mexiko sprach er auch direkt mit Nutzerinnen und Nutzern.
In jedem Gespräch habe ihn mindestens jemand nach programmierbaren Nachrichten gefragt, erzählt Cathcart dem Magazin. «Ich werde diesen Input mit meinem Team besprechen und schauen, was möglich ist», sagt der CEO. Im Alltag könnte das eine praktische Funktion sein, um etwa Geburtstagsgrüsse für Mitternacht vorzubereiten. Beim Konkurrenten Telegram gehören programmierbare Nachrichten schon länger zum Funktionsumfang.
«Erste und letzte App, die ich öffne»
Auch sonst plauderte der CEO gegenüber dem Magazin aus dem Nähkästchen. «Whatsapp ist die erste App, die ich morgens öffne, und die Letzte, die ich abends vor dem Schlafengehen öffne», sagt er zu «Expansión». «Da passiert so viel, so viele schöne Momente.» Auch seine Frau habe ihn per Whatsapp informiert, als sie zum ersten Mal Eltern wurden.
Cathcart verrät auch seine bevorzugte Art der Kommunikation. «Ich verschicke viele Emojis und Sticker und natürlich auch viele Textnachrichten. Aber für mich ist ein passendes GIF die perfekte Nachricht», sagt er.
Sieg gegen Überwachung
Im Interview äusserte er sich auch zur Verschlüsselung von Nachrichten. «Meine grösste Sorge sind Regierungen, die nicht wollen, dass Menschen sicher kommunizieren», sagt Cathcart. In diesem Jahr hat Whatsapp einen wichtigen Sieg gegen die NSO Group errungen, als ein US-Gericht das Technologie-Unternehmen dazu verurteilte, den Code seiner Spionagesoftware Pegasus offenzulegen. Ein Erfolg für den Whatsapp-Mutterkonzern Meta.
Denn der Pegasus-Code von NSO und der Code anderer Überwachungsprodukte, die das Unternehmen verkauft, gelten als gut gehütetes Staatsgeheimnis. NSO unterliegt der strengen Kontrolle des israelischen Verteidigungsministeriums, das den Verkauf aller Lizenzen an ausländische Regierungen prüfen und genehmigen muss.