Nur ein Kleinstaat ist vor uns
Schweiz springt auf Platz 2 im internationalen Digitalisierungsbarometer

Dank qualifizierten Talenten und effektiver Regulierung steigt die Schweiz laut dem Institute for Management Development (IMD) im World Digital Competitiveness Ranking auf Platz zwei. Potenzial gibt es noch bei der E-ID und dem elektronischen Patientendossier.
Publiziert: 14.11.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2024 um 07:51 Uhr
Tradition und Moderne: So stellt sich die AI die Digitalisierung in der Schweiz vor.
Foto: KI-Illustration/DallE

Auf einen Blick

  • Schweiz erreicht Platz 2 im World Digital Competitiveness Ranking
  • Hervorragende Fortschritte bei Hightech-Exporten und E-Partizipation
  • Schweiz in 7 von 9 Teilfaktoren unter den Top 10
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Schweiz hat im World Digital Competitiveness Ranking eine beeindruckende Verbesserung erzielt und sich auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Dies ist die höchste Platzierung des Landes seit Einführung des Rankings im Jahr 2017, eine Steigerung um drei Plätze im Vergleich zum Vorjahr.

Laut Digitalswitzerland hat Singapur den Spitzenplatz eingenommen, gefolgt von Dänemark auf dem dritten Rang. Besonders hervorzuheben sind die Fortschritte der Schweiz bei den Hightech-Exporten (Platz 9), der E-Partizipation (Anstieg um 11 Positionen auf Platz 27) und der Cybersicherheit (Platz 11).

«Der Aufstieg der Schweiz auf den zweiten Platz unterstreicht die entscheidende Rolle, die qualifizierte Talente, wirksame Regulierung und der Schutz des geistigen Eigentums für die digitale Resilienz spielen. Durch die weitere Verbesserung der Cybersicherheitsmassnahmen und die Förderung des Engagements der Bürger in digitalen Räumen kann die Schweiz ihre Führungsrolle im digitalen Zeitalter ausbauen», sagt Christos Cabolis, Chief Economist am World Competitiveness Center (WCC) des IMD.

Aufholbedarf bei E-ID und E-Patientendossier

Franziska Barmettler, CEO von Digitalswitzerland, ergänzt: «Die ausgezeichnete Platzierung der Schweiz unterstreicht die gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die Digitalisierung im Sinne des Landes zu fördern. Jetzt muss das Ziel sein, auch künftig zu den Besten zu gehören.» Sie betont jedoch auch, dass es weiterhin Verbesserungspotenzial gibt: «Die Schweiz weist nach wie vor Verbesserungspotenzial auf: Die digitale Identität ist in anderen Ländern bereits Realität, und auch das elektronische Patientendossier lässt auf sich warten. Für solche Vorhaben braucht es nicht nur Investitionen, sondern das Vertrauen in Technologien, Datensicherheit und Institutionen. Der Fokus muss auf dem Aufbau von Vertrauen liegen, so kann die Schweiz wettbewerbsfähig bleiben.»

Die jährliche Rangliste, erstellt vom WCC des IMD, basiert auf Daten und Umfragen, die die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 67 globalen Volkswirtschaften analysieren und deren Stärken und Schwächen aufzeigen. Das Ranking gliedert sich in drei Hauptfaktoren, Wissen, Technologie und Zukunftsfähigkeit, die jeweils weiter unterteilt sind. Insgesamt umfasst das Ranking neun Unterfaktoren und 59 Kriterien.

Besonders stark ist die Schweiz im Bereich Wissen, wo sie die Spitzenposition hält. Auch in den Bereichen Technologie (Platz 4) und Zukunftsfähigkeit (Platz 5) konnte das Land punkten. Hervorzuheben sind die Teilfaktoren Fachkräfte (Platz drei), rechtliche Rahmenbedingungen (Platz 2) und geschäftliche Flexibilität (Platz 7). Verbesserungen gab es auch bei den Teilfaktoren Forschungsstandort (Platz 2) und technologische Rahmenbedingungen (Platz 7).

Trotz einiger Rückschritte in den Bereichen Aus- und Weiterbildung (Platz 8) und IT-Integration (Platz 7) zeigt sich die Schweiz insgesamt sehr ausgewogen und belegt in 7 der 9 Teilfaktoren einen Platz unter den Top 10.

José Caballero, Chief Economist beim WCC, kommentiert: «Das beeindruckende Abschneiden der Schweiz im World Digital Competitiveness Ranking unterstreicht die konsequente Stärke des Landes in verschiedenen Bereichen, wobei der Schwerpunkt auf Governance, Fachkräften und technologischer Infrastruktur liegt. Die Fähigkeit der Schweiz, hochqualifizierte internationale Fachkräfte anzuziehen, sowie der starke Schutz des geistigen Eigentums und der effektive regulatorische Rahmen zeugen vom schweizerischen Engagement für Innovation. Mit einem stabilen Kreditrating und Bestnoten für die Verfügbarkeit von Führungskräften mit internationaler Erfahrung bleibt die Schweiz ein beliebtes Ziel für digitale Investitionen und Wissenstransfer.»

Trotz der Erfolge in den Bereichen Hightech-Exporte und Cybersicherheit kämpft die Schweiz weiterhin mit Herausforderungen in der technologischen Infrastruktur. So belegt sie beispielsweise bei der Geschwindigkeit von Wireless-Breitbandverbindungen nur Platz 52.

Einen vertieften Einblick in die Ergebnisse der Schweiz gibt es anlässlich des Digital Competitiveness Forum 2024, das am Donnerstag von 12–14 Uhr auf dem IMD-Campus in Lausanne stattfindet und von IMD und digitalswitzerland veranstaltet wird.

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