Nach weltweiter IT-Panne
Crowdstrike verschickt 10-Dollar-Gutscheine

Ein fehlerhaftes Update von Crowdstrike legte am 19. Juli weltweit Flugverkehr, Spitäler und Banken lahm. Nun lancierte die US-Firma eine kuriose Aktion.
Publiziert: 26.07.2024 um 11:30 Uhr
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Am 19. Juli sorgte ein fehlerhaftes Update der Firma Crowdstrike für weitreichende Ausfälle im Flugverkehr.
Foto: IMAGO/Middle East Images

Es war die grösste IT-Panne der Geschichte: Am 19. Juli sorgte ein fehlerhaftes Update der Firma Crowdstrike weltweit für weitreichende Ausfälle im Flugverkehr. Auch Spitäler, Supermärkte, Banken, Energieversorger und Fernsehsender waren betroffen, in den USA war die Notrufnummer 911 teilweise nicht mehr erreichbar. Nach Angaben von Microsoft wurden rund 8,5 Millionen Windows-PCs lahmgelegt.

Das Problem: Die betroffenen Rechner liessen sich nicht mehr neu starten. Jedes einzelne Gerät musste manuell und vor Ort wieder in Betrieb genommen werden. Nach einer ersten Schätzung der Versicherungsgesellschaft Parametrix beläuft sich der durch Crowdstrike verursachte Schaden allein bei den Fortune-500-Firmen auf rund 5,4 Milliarden Dollar.

Kuriose «Sorry»-Aktion

Nach dem Fehler, der zu weltweiten Ausfällen führte, startete Crowdstrike eine kuriose Aktion. Sie bedankten sich bei den IT-Experten, die Überstunden gemacht hatten, um die Computer wieder zum Laufen zu bringen, mit einem Zehn-Dollar-Gutschein. «Um unsere Dankbarkeit auszudrücken, geht der nächste Kaffee oder Snack auf uns», hiess es in dem Begleitschreiben.

Laut einer Sprecherin von Crowdstrike gingen die Gutscheine an Partner und Firmen, die Kunden des Unternehmens bei der Wiederherstellung ihrer Systeme geholfen hätten. Sie seien nicht direkt an Kunden verschickt worden, so die Sprecherin.

Auszeichnung für Crowdstrike

Einen Erfolg kann Crowdstrike auf anderer Ebene verbuchen: Das Unternehmen wurde vorzeitig mit dem sogenannten Pwnie-Award ausgezeichnet. Dieser wird für besondere Erfolge und Misserfolge rund um Cybersicherheit vergeben. Letzteres trifft auf Crowdstrike zu. So wurde das Unternehmen in der Kategorie «Epic Fail» ausgezeichnet, wie es in einem Artikel auf X heisst.

Crowdstrike hat inzwischen festgestellt, dass die Testmechanismen für Software-Updates eine fehlerhafte Datei durchgelassen haben, die dann Windows-Rechner zum Absturz brachte. Das System wurde nun verbessert – und Updates sollen in Zukunft schrittweise verteilt werden, damit mögliche Probleme nicht sofort alle Kunden betreffen.

Der Flughafen Zürich analysiere derzeit den Vorfall vom 19. Juli, sagte eine Flughafensprecherin gegenüber Radio SRF1. Es werde abgeklärt, wie hoch der Schaden sei und ob der Flughafen rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen einleiten wolle. In Zürich wurden 132 Flüge gestrichen. Betroffen waren rund 10'000 Passagiere.

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