Milliarden-Deal für Saudis
Handy-Hit «Pokémon Go» wechselt den Besitzer

Acht Jahre nach dem globalen Hype ist «Pokémon Go» 3,5 Milliarden Dollar wert. Der Verkauf des Smartphone-Spiels lüftet erstmals das Geheimnis um den anhaltenden Erfolg der virtuellen Monsterjagd.
Publiziert: 09:03 Uhr
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«Pokémon Go» brachte 2016 Jung und Alt zusammen und lockte die Spieler nach draussen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Pokémon Go verkauft: Niantic übergibt Spielegeschäft an Scopely für 3,5 Milliarden Dollar
  • Saudi-arabischer Staatsfonds ist Investor hinter Scopely, bisherige Entwicklungsteams bleiben verantwortlich
  • 20 Millionen wöchentlich aktive Spieler, Hälfte spielt täglich durchschnittlich 40 Minuten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Die beliebte Monsterjagd «Pokémon Go» hat einen neuen Eigentümer. Die US-Firma Niantic verkauft ihr Spielegeschäft für 3,5 Milliarden Dollar an den Games-Produzenten Scopely mit Sitz in Kalifornien. Der Deal macht erstmals konkrete Nutzungszahlen des Smartphone-Hits öffentlich.

Der saudi-arabische Staatsfonds steckt als Investor hinter Scopely, der bereits Spiele wie «Monopoly Go!» und «Star Trek Fleet Command» im Portfolio hat. Beide Firmen betonen, dass die bisherigen Entwicklungsteams weiterhin für die Spiele verantwortlich bleiben sollen.

20 Millionen Spieler

Der Verkauf gibt Einblick in die Geschäftszahlen: «Pokémon Go» verzeichnet weiterhin 20 Millionen wöchentlich aktive Spieler, wobei die Hälfte täglich spielt – im Durchschnitt 40 Minuten pro Tag. Alle Niantic-Spiele zusammen, darunter auch «Pikmin Bloom» und «Monster Hunter Now», kommen auf 30 Millionen monatliche Nutzerinnen und Nutzer und generierten 2024 über eine Milliarde Dollar Umsatz.

Der Verkauf soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Niantic behält nur zwei vollständig im eigenen Haus entwickelte Titel – «Ingress Prime» und «Peridot» – und will sich künftig stärker auf künstliche Intelligenz (KI) und seine Geodaten-Plattform konzentrieren.

Verstopfte Plätze und Strassen

Als «Pokémon Go» im Juli 2016 veröffentlicht wurde, löste es einen weltweiten Hype aus. Menschen strömten auf Strassen und Plätze, um mit ihren Handys die virtuellen Monster zu jagen. Die Kombination aus realer Umgebung und digitaler Spielwelt, sogenannte Augmented Reality, veränderte damals die mobile Gaming-Branche.

Das Spielprinzip ist einfach: Spieler bewegen sich in der realen Welt, während auf ihrem Bildschirm die Pokémon-Figuren erscheinen, die sie einfangen, trainieren und in Arenen gegeneinander antreten lassen können. Während der Corona-Pandemie passte Niantic das Spielkonzept an, sodass auch mit Abstand und von zu Hause gespielt werden konnte. Trotz des anfänglichen Hypes gelang es dem Unternehmen nicht, den Erfolg mit anderen Titeln zu wiederholen.

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