«Surviving Mars» im Test
Trocken wie der Staub auf dem roten Planeten

Auf dem Mars eine menschliche Kolonie aufbauen: Das ist die Ausganglage des komplexen, aber auch furztrockenen Strategiespiels «Surviving Mars». Wir haben in der neuen Heimat der Menschheit Rohstoffe abgebaut und riesige Biodome aus dem Boden gestampft.
Publiziert: 19.04.2018 um 18:17 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:10 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «Surviving Mars»
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release15.03.2018 (Schweiz)
Preis39.50 Franken (PC) bei Steam, 39.90 Franken (PS4) bei PSN, 69 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 7 Jahren
Wertung6 von 10 überlebenden Mars-Kolonisten

Übersicht: Darum gehts in «Surviving Mars»

Was heute noch ein Traum ist, ist in «Surviving Mars» bereits Realität: Im Spiel der «Tropico»-Macher ist die Menschheit endlich fähig auf den roten Planeten zu fliegen und dort eine Kolonie aufzubauen. Doch das ist im Spiel alles andere als einfach. Neben Wasser, Elektrizität und der richtigen Auswahl an Auswanderern gibt es auf dem roten Planeten viele Überraschungen, die sämtliche Pläne zunichte machen können.

Trailer zu «Surviving Mars»

Trailer zu «Surviving Mars»
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Staubige Aufbau-Simulation:Trailer zu «Surviving Mars»

Das hat uns gefallen

Viele gut verzahne Mechanismen

Das Spiel ist eine Art «Simcity» auf dem Mars. Aber die Bevölkerung ist auf dem fremden Planeten etwas anspruchsvoller, als ihre irdischen Kollegen. So ist auf dem roten Planeten Wasser nur an bestimmten Orten verfügbar, für Sauerstoff müssen die eigenen Anlagen sorgen. Auch Nahrung und weitere Rohstoffe wie Baumaterialen gilt es zu berücksichtigen. Und das bevor überhaupt die ersten Menschen in einer selbsterbauten Bio-Kuppel ihr Dasein fristen können. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass zum Beispiel längere Wasserleitungen auch anfälliger auf Störungen sind. Alle Mechaniken zu erklären würde hier den Rahmen sprengen. Jedenfalls ist der Spielaufbau relativ komplex, macht aber aus diesem Grund auch jede Menge Spass.

Erde als Rohstofflager

Die Marskolonie ist nach der ersten Landung auf dem Mars nicht abgeschottet. Stattdessen darf der Spieler auf dem Mars angesammelte Rohstoffe auf der Erde verkaufen und dementsprechend auch neue Materialien und Siedler vom Heimatplaneten importieren. Allerdings gilt es zu bedenken, dass der Raketenflug einige Zeit benötigt. Trotzdem hat man so immer eine Art Notfall-Szenario, falls irgendwo unerwartete Probleme auftreten.

Gemütlicher Spielverlauf

Das Spiel verläuft in Echtzeit. Allerdings geht diese so langsam voran, dass man sich zu keiner Zeit gestresst fühlt. Zusätzlich lässt sich das Geschehen jederzeit pausieren, um sich neue Pläne zurechtlegen. Da es keine andere Siedlungen gibt oder sonstige Konkurrenz zu fürchten gilt, darf man das Spiel ganz nach eigenem Tempo spielen. Nur wer mit der perfekten Siedlung die maximale Punktzahl abräumen möchte, steht unter Zeitdruck.

Das hat uns genervt

Viel Mikromanagment nötig

Wer die perfekte Kolonie aufbauen möchte, muss viele Dinge von Hand managen. So hat zum Beispiel jeder Einwanderer ein bestimmtes Jobprofil. Wer die Einteilung aber vom Spiel machen lässt, hat schnell einen Raketenwissenschaftler, der als Barkeeper arbeitet. Auch bei der Verteilung der Rohstoffe sind die dafür eingesetzten Drohnen nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Das macht sich bei der Ausbreitung über den Mars besonders bemerkbar. Wer eine zweite etwas entferntere Siedlung aufstellen möchte, darf sich auf viel Kleinarbeit gefasst machen.

Knochentrockene Präsentation

Optisch kann das Spiel nur mässig überzeugen. Das liegt daran, dass alles auf der Planetenoberfläche ziemlich statisch bleibt. So muss man zum Beispiel schon sehr nahe an einen Biodom heranzoomen, um zu sehen, dass überhaupt jemand auf dem Mars lebt. Allfällige Ereignisse wie ein herannahender Sandsturm werden oft nur in einem simplen Textfenster angekündigt. Hier hätten wir uns eine lebendigere Gestaltung gewünscht.

Schwerer Einstieg

Abgesehen von ein paar Texteinblendern bietet «Surviving Mars» keinerlei Starthilfe. Ein grosser Teil des Regelwerks und der Spielmechanismen muss man sich selber erarbeiten. Oder auf Youtube nach Erklärvideos suchen. Gerade bei den komplexen Zusammenhängen inklusive komplizierter Wasser-, Strom-, Sauerstoff-, Nahrungs-, und Rohstoffversorgung mit beinahe unzähligen Gebäuden hätten wir uns ein umfangreiches Tutorial gewünscht.

Fazit

Städtebau-Simulationen sind schon rein von der Materie her eine relativ trockene Angelegenheit. Bei «Surviving Mars» hat mans allerdings ziemlich übertrieben. Mit der statischen Inszenierung und den fehlenden Erklärungen der Spielmechanismen macht das Spiel zunächst einen so garstigen Eindruck, wie ihn wohl die echten Menschen auf dem Mars erleben werden. Schade, denn mit der Zeit entfaltet das Spiel seine Stärken einer komplexen Aufbau-Simulation, die auch mit eigenen Ideen auftrumpfen kann.

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