«Mass Effect – Andromeda» im Test
Höhen und Tiefen in neuer Galaxie

Mit «Mass Effect – Andromeda» erhält die beliebte Science-Fiction-Reihe einen Neustart, der trotz all seiner Stärken der Zeit etwas hinterherhinkt. Wir haben den am Donnerstag erscheinenden epischen Rollenspiel-Shooter getestet.
Publiziert: 20.03.2017 um 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:50 Uhr
Trailer zu «Mass Effect – Andromeda»
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Ab in eine neue Galaxis:Trailer zu «Mass Effect – Andromeda»

Das ist «Mass Effect – Andromeda»

Während Commander Shepard in der Original-Trilogie den Angriff der Reaper abzuwehren versucht, gründen einflussreiche Persönlichkeiten die sogenannte Andromeda-Initiative. Jede Spezies soll 20’000 Vertreter ihres Volkes in einer Arche in die Nachbar-Galaxie senden, wo sie eine neue Heimat aufbauen sollen. Scott oder Sara Ryder – je nach Spielerwahl – ist dabei auf dem menschlichen Raumschiff untergebracht. Nach einer 600 jährigen Reise kommt ihre Arche schliesslich in Andromeda an. Doch statt auf goldene Welten treffen die Ankömmlinge auf feindselige Aliens. Aber auch auf dem Nexus – dem neuen Hauptsitz der Andromeda-Inititative – herrscht das nackte Chaos durch bürokratischen Inkompetenz.

Screenshots zu «Mass Effect – Andromeda»

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Gameplay: So spielt sich «Mass Effect – Andromeda»

Das hat uns gefallen

In Sachen Umfang übertrifft «Mass Effect – Andromeda» seine Vorgänger. So bietet das Game Inhalte für locker 80 Stunden, egal ob diese Gespräche mit der eigenen Crew, das Lösen von Missionen oder das Erkunden fremder Planeten beinhalten. Die Aufgaben passen relativ gut zur «Besiedeln einer neuen Galaxie»-Thematik. Riders Hauptziel: Sechs Planeten zu erkunden und dort den Weg für eine Kolonie zu bereiten. Dies geschieht mittels Lösen von Missionen, wobei einige davon auch die Atmosphäre des entsprechenden Planeten verändern können und ihn erst so wirklich bewohnbar machen

Klar gibt es auch hier Missionen, die sich darum drehen, Pflanzen oder Mineralien für Forscher zu sammeln. Die sind zwar nicht gerade spannend, passen aber zum Erkunder-Thema – und können komplett ignoriert werden. Die Hauptmission vermag zu unterhalten und auch viele Nebenmissionen, wie etwa das Auftreiben der vermissten Archen der anderen Spezies, überzeugen inhaltlich. Im Gegensatz zu «Dragon Age – Inquisition» kann man hier aber auch problemlos nur der Hauptstory folgen ohne irgendwelche Levelvoraussetzungen oder andere Vorbedingungen erfüllen zu müssen.

Viel Mühe hat man sich bei der umfangreichen Crew des Raumschiffs des Raumschiffs gegeben. So legt sich der Chefingenieur schon mal mit dem Piloten der Tempest an, während die Ärztin sich mit der Schurkin im Dauerzoff befindet. Praktisch bei jedem Betreten des Schiffs gibt es die eine oder andere Interaktion der Teammitglieder zu sehen und auch Ryders Gespräche mit der Crew sind umfangreicher als in den bisherigen Spielen – wobei auch mal eine kleine Nebenmission herausspringt. Zum Beispiel einen Videoabend für die Mannschaft zu organisieren.

Das hat uns genervt

Vor allem technisch muss das Game Federn lassen – und zwar mehr, als wir es uns aus «Dragon Age – Inquisition» gewohnt sind. So gibt es immer mal nach einer Planetenlandung einen sekundenlangen Aussetzer. Auch optisch wirken die Charakteranimationen relativ steif. Das Shooter-Gameplay ist zwar besser als in den Vorgängern, kann aber mit ähnlich gelagerten Spielen wie «The Division» oder gar «Horizon – Zero Dawn» nicht mithalten. Positiv: Die Gefechte sind relativ schnell vorbei und nur ganz wenige Gegner besitzen eine superhohe Lebensenergie.

Zudem ist es enttäuschend, dass neben den feindlichen Ketts in Andromeda nur eine neue befreundete Alien-Spezies zu finden ist. Rechnet man noch dazu, dass einige Völker wie die sehr coolen Elcor oder Volus gar nicht mehr vorhanden sind, ist die «Biodiversität» in «Mass Effect – Andromeda» ziemlich gering. Auch der Verzicht auf ein Moralsystem und die weitestgehend fehlenden Konsequenzen für eigene Handlungen machen das Spiel nicht unbedingt raffinierter.

Fazit

«Mass Effect – Andromeda» ist ein durch und durch typisches Spiel des Entwickler-Studios Bioware: Eine unterhaltsame Hauptstory triftt auf mal besser, mal schlechter gelungene Nebenmissionen, wobei alles in Tonnen von Gesprächen eingebettet ist. Trotz vieler auch technischer Schwächen hatten wir aber massig Spass mit dem Game, was nicht zuletzt daran liegt, dass man auch hier mit der Zeit mit unzähligen Aufgaben zugeschüttet wird. Dabei sind die meisten richtig spannend, egal ob es darum geht, die Arche eines ganzen Volkes zu retten, oder einen Vorräte fressenden Nager auf dem Raumschiff eine Falle zu stellen. Zusammen mit dem satten Umfang und fünf sehr unterschiedlichen Planeten zum Besiedeln ist «Mass Effect – Andromeda» ein gelungenes Action-Rollenspiel, dem aber grösstenteils der Mut zu wirklichen Neuerungen fehlt.

Wertung: 8 von 10 Hürden beim Besiedeln einer neuen Galaxie

Mass Effect – Andromeda, ab 23. März 2017, für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren

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