«Gran Turismo Sport» im Test
Technisch perfekt, aber zu wenig Spiel

Technisch ist «Gran Turismo Sport» ein Meisterwerk. Noch kein anderer Racer sah so gut aus, wie das PS4-Spiel. Doch offenbar ging darob vergessen, ebenso gelungene Inhalte einzubauen. Wir haben das Racing-Game getestet.
Publiziert: 27.10.2017 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:20 Uhr
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Wichtigste Infos
PlattformenPS4
Release18.10.2017 (Schweiz)
Preis59.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 3 Jahren
WertungWertung: 7 von 10 schmerzlich vermissten Strecken

Übersicht: Das ist «Gran Turismo Sport»

Vier Jahre ist es her, seit «Gran Turismo 6» für Furore sorgte. Seither überliess man «Forza Motorsport» und der neuen «Project Cars»-Reihe das Feld in Sachen Racing-Simulationen. Mit «Gran Turismo Sport» erscheint nun eine neue Ausgabe, die aber etwas speziell ist. So konzentriert sich das neue Game primär auf den Multiplayer-Modus, erinnert aber in Sachen Inhalten und Umfang eher an die sogenannten Prolog-Ausgaben vorheriger Spiele.

Trailer zu «Gran Turismo Sport»

Trailer zu «Gran Turismo Sport»
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Heisse Rennaction:Trailer zu «Gran Turismo Sport»

Das hat uns gefallen

Optisch eine absolute Augenweide

Technisch liegt Gran Turismo im Vergleich zur Konkurrenz nochmals eine Schippe drauf. Die Auto-Modelle sind bis ins kleinste Detail ausgestaltet. Den grössten Unterschied macht das Spiel aber auf und neben der Strecke. Der Asphalt, die Zuschauer-Tribünen, die Bäume am Strassenrand und die Ausleuchtung der Umgebung zu verschiedenen Tageszeiten suchen momentan ihresgleichen. Kommt dazu, dass dieses Mal auch die Motorensounds um vielfaches besser sind, als in vielen vorherigen Ausgaben.

Hervorragende Mehrspieler-Rennen

Bis zu 20 Spieler können online gegeneinander antreten. Diese Veranstaltungen können von den virtuellen Piloten selbst kreiert werden. Zudem stehen momentan täglich drei neue gewertete Rennen zur Verfügung, die sich alle 20 Minuten wiederholen. Das ergibt zwar ab und zu lange Wartezeiten, die man aber für eine möglichst schnelle Qualifying-Runde benutzen darf. Denn diese entscheidet über die Position in der Startaufstellung. Die Rennen selbst funktionieren technisch hervorragend und sind auch kein Destruction Derby wie in anderen Spielen. Dabei hilft, dass Piloten, die von der Strecke abkommen, für eine kurze Zeit semitransparent über die Piste fahren und damit keine Kollisionen verursachen können.

Gelungenes Matchmaking

In den Online-Veranstaltungen werden die Spieler sowohl nach Fahrkönnen als auch nach Sportsgeist eingeteilt. Wer dauernd Kollisionen verursacht sinkt im entsprechenden Wert. Wer hingegen saubere Streckenabschnitte fährt steigt darin. Bei jedem Spieler werden die beiden Werte angezeigt und tatsächlich werden Piloten mit ähnlichen Fähigkeiten und Fahrverhalten in die gleichen Rennen eingeteilt. Das motiviert zusätzlich, sich auf der Strecke keine Blösse zu geben.

Das hat uns genervt

Lahme Inhalte für Einzelspieler

Die Kampagne besteht grundsätzlich aus drei verschiedenen Modi: 60 Lektionen in einer Art Fahrschule, das Trainieren einzelner Abschnitte der verschiedenen Strecken und 64 Missionen. Zwar gibt es hier gegen Ende auch mal 15- oder 30-minütige Ausdauerrennen zu finden. Viele der Veranstaltung dauern aber kaum länger als zwei Minuten und drehen sich zum Beispiel darum, in einem Oval während einer Runde vier Konkurrenten zu überholen. Eine motivierende Karriere fehlt im Spiel. Zwar dürfen Solisten im Arcade-Modus auch eigene Rennen anlegen. Ansonsten zeigt sich schnell, dass sich das Game vor allem an Multiplayer-Fans richtet.

Mieser Umfang

Mit 40 Streckenführungen an 17 Veranstaltungsorten kann das Game nicht mit der Konkurrenz mithalten. Noch trauriger: Mit Willow Springs, Interlagos, Nürburgring, Brands Hatch, Suzuka und Bathurst sind nur sechs reale Rennstrecken im Spiel vorhanden. Der Rest sind fiktive Kurse. Von den ebenfalls kaum beeindruckenden 160 Autos sind viele noch Duplikate für die verschiedenen Fahrklassen im Spiel. In Sachen Umfang erinnert das Game an Prolog-Ausgaben früherer Spiele der Reihe.

Fazit

Reine Multiplayer-Fans dürften mit «Gran Turismo Sport» ihre Freude haben. Das Spielt teil Crash-Racer und saubere Fahrer in entsprechende Veranstaltungen ein und die Rennen bieten heisse Stossstangenduelle, wobei sich die meisten Piloten um einer saubere Fahrweise bemühen. Für Einzelspieler bietet das Game aber viel zu wenig und allgemein ist der Umfang in Sachen Strecken und Autos sehr dünn. Hier müssen Fans wohl auf die nächste «vollwertige» Ausgabe des Spiels warten.

 

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