«God of War» im Test
Kratos steigt in göttliche Sphären auf

Das neue «God of War» hebt Ex-Kriegsgott Kratos nicht nur spielerisch auf ein ganz neues Level. Auch die Inszenierung und die Geschichten des neuen Actionkrachers geben dem bisher nur wutentbrannten Helden ein ganz neues Niveau.
Publiziert: 16.04.2018 um 18:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:00 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «God of War»
PlattformenPS4
Release20.04.18 (Schweiz)
Preis69.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 18 Jahren
Wertung10 von 10 gekillten nordischen Göttern

Übersicht: Darum gehts in «God of War»

Nachdem er im griechischen Olymp aufgeräumt hat, will Kratos sich eigentlich nur im Norden zur Ruhe setzen. Als seine Frau stirbt, macht er sich mit seinem Sohn Atreus auf, ihre Asche vom höchsten Punkt der Welt aus zu verstreuen. Der Weg dorthin ist allerdings alles andere als einfach und so dauert es nicht lange, bis ihn die Götter der nordischen Mythologie auf dem Kieker haben.

Trailer zu «God of War»

Trailer zu «God of War»
3:13
Ein Gott geht nach Norden:Trailer zu «God of War»

Das hat uns gefallen

Starke Inszenierung in bisher bester PS4-Optik

Die «God of War»-Reihe war schon immer ein technisches Aushängeschild für Sony-Konsolen. Doch was die Entwickler der Santa Monica Studios hier geleistet haben, ist extrem beeindruckend. Von den unglaublich detaillierten Charakteranimationen über die grandios gestalteten Umgebungen in der nordischen Wildnis bis hin zu Wasser- und Schnee-Effekten sieht alles perfekt aus. Dazu kommt eine starke Inszenierung. Spiel- und Zwischensequenzen gehen nahtlos ineinander über, so dass es während des ganzen Games – ausser natürlich beim Laden eines Speicherstands – keinen einzigen Schnitt zu sehen gibt. Das führt zu einer gewissen Intimität und lässt das ganze Spiel komplett ohne Zeitsprünge wie aus einem Guss wirken.

Toller Gameflow

Der Spielverlauf ist äusserst abwechslungsreich. Neben den Kämpfen und Storysequenzen sind auch viele kleine Rätsel zu bewältigen. In diesen gilt es zum Beispiel, drei Runen mit einem Pfeil zu treffen, um eine Truhe zu öffnen. Und wenn während einer längeren Ruderpartie mal gerade nichts geschieht, entspinnt sich oft eine Diskussion, die sich um die nordische Mythologie oder andere im Spiel relevante Dinge dreht. Hier hat man offenbar grossen Wert darauf gelegt, dass während der ganzen Zeit etwas passiert.

Halboffene Welt mit vielen optionalen Inhalten

Das Design der Welt erinnert etwas an die «Souls»-Reihe. Hier wie dort gibt es eine grosse zusammenhängende Umgebung, in der es aber auch lineare Abschnitte zu finden gibt. In «God of War» ist ein grosser See so etwas wie der zentrale Hub, über den sich mit dem Boot verschiedene Anlegestellen am Land ansteuern lassen. Dabei bietet das Spiel optionale Gebiete und Nebenaufgaben, die auch mit eigenen Geschichten aufwarten. Auch nach Abschluss der Story lässt sich die Umgebung weiterhin erkunden, um zum Beispiel richtig knackige optionale Bosse in Angriff zu nehmen.

Raffiniertes Kampfsystem

Die Auseinandersetzungen gegen die mythologischen Kreaturen bieten viele taktische Möglichkeiten. So kann Kratos sowohl mit der Axt als auch mit der Faust zuhauen oder seinen Sohn Atreus mit Pfeil und Bogen zur Unterstützung rufen. Die Gegner besitzen nicht nur eine Lebens- sondern auch eine Betäubungsanzeige. Ist diese voll, kann der Held zu einer besonders brutalen Attacke ansetzen, welche die meisten Gegner sofort aus den Latschen kippen lässt. Zusammen mit einem Wutmodus, mit dem Kratos für kurze Zeit noch wilder auf die Feinde eindrischt, ergibt dies ein rund wirkendes Kampfsystem. Dabei gibt es für jeden Gegner eine andere beste Variante, wie man ihn in Angriff nimmt.

Umfangreiche Charakterentwicklung

Zum ersten Mal in der Reihe, kann man Kratos und Atreus nun mit verschiedenen Ausrüstungsteilen ausstatten, ihr Waffen upgraden und das alles noch mit Runen versehen. So hat der Spieler eine gewisse Wahl, ob man seinen Kratos eher offensiv oder defensiv auslegen möchte, oder ob man viel eher Wert auf die Stärke und die kurzen Abklingzeiten von Spezialattacken legt. Zudem lohnt es sich, die Welt zu erkunden um unter Umständen bessere Ausrüstung zu finden.

Das hat uns genervt

Kleinere Storyschwächen

Ohne zuviel verraten zu wollen: Die Beziehung zwischen Kratos und seinem Sohn Atreus ist alles andere als einfach. Das wäre kein Problem, wenn sich die Dialoge während langen Teilen des Spiels nicht einfach im Kreis drehen würden. So gibt es immer wieder die gleichen Fragen und die gleichen Antworten. Zum Glück kommt im weiteren Verlauf noch ein dritter Charakter dazu, der auch in Interaktion mit Atreus für bessere Gespräche sorgt. Trotzdem hätte man die Beziehung zwischen Vater und Sohn noch etwas besser ausgestalten können.

Fazit

Mit «God of War» erscheint das bisher stärkste Spiel des Jahres mit guten Aussichten, das auch bis Ende 2018 zu bleiben. Von der Grafik über der Inszenierung bis hin zum Kampfsystem und den fordernden Gefechten stimmt hier alles und wirkt wie selten bei anderen Spielen perfekt miteinander verzahnt. Zudem bietet das Game in seinem Verlauf noch die eine oder andere Überraschung, die wir aber wegen dem noch bevorstehenden Starttermin nicht verraten wollen. Waren die früheren «God of War»-Titel schon toll, macht die Reihe mit dem Neustart in der nordischen Mythologie nochmals einen riesigen Sprung vorwärts. Auch dank des riesigen Umfangs ist das Game ein absoluter Pflichttitel für jeden volljährigen PS4-Besitzer.

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