«Conan Exiles» im Test
Kämpfen und aufbauen im Barbarenstil

Survival-Spiele feiern im Moment Hochkonjunktur: «Conan Exiles» ist eines der besseren und bietet dem Spieler viele Freiheiten. Allerdings leidet es etwas unter Richtungslosigkeit.
Publiziert: 14.05.2018 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:45 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «Conan Exiles»
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release08.05.2018 (Schweiz)
Preis39.50 Franken (PC) bei Steam, 59.90 Franken (PS4) bei PSN, 59 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 18 Jahren
Wertung7 von 10 nackt durch die Welt ziehende Helden

Übersicht: Darum gehts in «Conan Exiles»

Ziemlich genau 10 Jahre nach dem Start des Online-Rollenspiels «Age of Conan» kehren die Entwickler von Funcom zurück ins berühmte Fantasy-Universum. «Conan Exiles» ist allerdings ein komplett anderes Spiel. Es beginnt damit, dass die eigene Figur nackt (!) an einem Kreuz hängend in der Wüste zum Sterben zurückgelassen wird. Nachdem man von einer gütigen Seele aus dieser misslichen Situation befreit wird, gilt es unter widrigen Umständen zu überleben, die riesige Welt zu entdecken, eine eigene Basis zu bauen und dank eines umfangreichen Handwerkssystems an immer bessere Ausrüstung zu kommen. Das Game kann man sowohl alleine, gemeinsam oder im Kampf gegen bis zu 39 andere Spieler in Angriff nehmen. Ziele innerhalb der Welt muss man sich aber grösstenteils selber setzen.

Trailer zu «Conan Exiles»

Trailer zu «Conan Exiles»
4:05
Barbarisches Vergnügen:Trailer zu «Conan Exiles»

Das hat uns gefallen

Riesige Optionenvielfalt

Wer das Spiel alleine oder im Koop-Modus spielt, kann die Inhalte nach seinen eigenen Vorlieben manipulieren. Mit Maximal-Level 60 ins Spiel zu starten ist hier ebensowenig ein Problem wie sich beliebige Gegenstände herbeizuzaubern oder unverwundbar zu werden. Das gleiche gilt übrigens auch, wenn man sich einen eigenen Server anmietet. Auf den (noch viel zu wenigen) offiziellen Servern muss man sich an das gegebene Regelwerk halten. Aber auch hier hat man die Auswahl, ob man einem Spiel beitreten will, das Kämpfe zwischen den Spielern erlaubt oder nicht. Noch selten hat einem ein Game so viele Freiheiten beim Regelwerk gegeben.

Survival für Einsteiger

Wer das Game solo spielt, findet hier auch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad einen relativ einfachen Einstieg ins Survival-Genre. Zwar muss man jederzeit aufpassen, dass die eigene Figur nicht verhungert oder verdurstet. Die dazu nötigen Ressource wie Flüsse oder Fleisch liefernde Tiere sind aber an allen Ecken und Enden zu finden. Zudem erhält man nach nur kurzer Zeit Zugriff auf eine Waffe, mit der die allermeisten Gegner zunächst kein Problem mehr darstellen. Wenn man nicht gerade die Hardcore-Herausforderung auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad oder einem Server mit Spieler-gegen-Spieler-Kämpfen sucht, ist der Start ziemlich sanft. Happige Herausforderungen wie Dungeons und Bossmonster warten erst später im Spiel.

Umfangreiches Handwerkssystem

Mit jedem erreichten Level darf man einen von fünf Charakterwerten steigern und so mehr Lebensenergie oder Tragkraft erwerben. Zusätzlich gibt es Punkte für das umfangreiche Handwerkssystem. Hier darf man nicht nur neue Waffen, Rüstungen oder Lagerkisten herstellen. Stattdessen kann man unzählige Komponenten wie Mauern, Türen oder Dächer herstellen und damit eigene Häuser oder mit genügend Geduld sogar Paläste mit vielen Einrichtungsgegenständen und gefangenen Leibeigenen aus dem Boden stampfen. Das benötigt allerdings Zeit, da jedes Einzelteil viele Rohstoffe benötigt. Für Gebäudebauer und -gestalter wird hier dennoch viel geboten.

Das hat uns genervt

Schwache Kämpfe

Die Gefechte sind relativ langsam und erinnern mit der benötigten Ausdauer für Attacken etwas an jene aus der «Souls»-Reihe – ohne allerdings je nur annähernd an diese heranzukommen. Mit der Kombination Angriff und danach einer Ausweichrolle rückwärts lassen sich 95 Prozent der Feinde problemlos erledigen. Auch sonst agieren die Gegner nicht gerade raffiniert und lassen sich auf viele verschiedene Arten austricksen. Weiter hat das Spiel öfters Probleme, klar getroffene Schläge zu erkennen. So wirkt das Kampfsystem noch wie eine unerledigte Baustelle.

Keine Struktur

Abgesehen von einer Reihe von Errungenschaften, wie etwa das erste Mal klettern oder an einem Tempel zu beten, gibt einem das Spiel weder Missionen noch eine Richtung vor. So muss man sich seine Ziele vor allem selber stecken. Kommt dazu, dass die Welt zwar riesig gross ist, dafür aber vielerorts auch etwas leer wirkt. So kommt man sich ab und zu vor wie in einem Wandersimulator.

Fazit

Obwohl «Conan Exiles» ein Survival-Titel ist, stehen die Suche nach Nahrung und Wasser nicht so im Vordergrund. So hat man mit genügend Vorräten mal locker eine Stunde Zeit, um den Aufbau seiner Basis voranzutreiben. Während das Spiel vor allem im Aufbauteil einen gigantischen Inhalt bietet, muss man auf eine Story oder irgendwelche Ziele innerhalb der Welt verzichten. Auch technisch gibt es sowohl optisch als auch bei der künstlichen Intelligenz der Gegner noch Aufholbedarf. Wer sich aber mit dem Sammeln von Rohstoffen und dem Ausbau der eigenen Basis beschäftigen kann, bekommt hier mehr als genug zu tun.

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