«Assassin’s Creed Origins» im Test
Ein Spiel wie Ferien im alten Ägypten

Die «Assassin’s Creed»-Reihe geht soweit zurück in der Zeit wie noch nie. Im alten Ägypten muss Held Bayek gegen einen mächtigen Orden antreten. Wir hatten mit «Origins» soviel Spass, wie seit dem Piratenabenteuer «Black Flag» nicht mehr.
Publiziert: 26.10.2017 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:10 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Infos
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release27.10.2017 (Schweiz)
Preis69.90 Franken (PC) bei Steam, 79.90 Franken (PS4) bei PSN, 80 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 18 Jahren
Wertung9 von 10 Gefechten mit aggressiven Nilfperden

Übersicht: Das ist «Assassin’s Creed – Origins»

Im Jahr 49 vor Christus kämpfen Griechen, Römer und Ägypter um politischen und gesellschaftlichen Einfluss im Land am Nil. Bayek ist ein Medjay, eine Art Sheriff, der die Bevölkerung vor Gefahren beschützen soll, egal, ob es sich um Räuberbanden oder aggressive Nilpferde handelt. Bayek ist allerdings auch in eigener Mission unterwegs. Nach einem Verbrechen an seiner Familie macht er sich auf die Spur der bösen Buben. Dabei kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Reihen der ägyptischen Gesellschaft führt.

Trailer zu «Assassin's Creed – Origins»

«Assassin's Creed Origins»
3:19
Meucheln im historischen Ägypten:«Assassin's Creed Origins»

Das hat uns an «Assassin’s Creed – Origins» gefallen

Riesige und grandios gestaltete Welt

Während die beiden letzten Ausgaben mit Paris und London jeweils eine Stadt als Schauplatz hatten ist in «Assassin’s Creed – Origins» eine stark kondensierte Version von Ägypten die Bühne für das Geschehen. Die Umgebung ist etwa gleich gross wie in «Black Flag», wobei viel mehr Landfläche zu finden ist als im Piratenabenteuer. Mit Alexandria und Memphis gilt es, zwei grössere Städte zu besuchen. Dazwischen sind aber auch viele kleinere Dörfer, das Nilufer, die Pyramiden und auch viel Wüste zu finden. Das alles ist technisch hervorragend inszeniert. Die Grafik wirkt äusserst einladend, so dass fast ein wenig Ferienstimmung aufkommt. Tipp: Mit Bayeks Adler Senu einfach mal über die gesamte Spielumgebung fliegen. Das ergibt einen guten Eindruck von der Grösse der Umgebung und erzeugt ein Postkartenmotiv nach dem anderen auf dem TV-Gerät.

Klassischer Aufbau

Der Aufbau erinnert stark an «The Witcher 3 – Wild Hunt». In der Umgebung gibt es neben den Hauptmissionen jede Menge Nebenaufgaben mit separaten kleinen Geschichten zu erledigen. Daneben darf Bayek viele auf der Karte verstreute Fragezeichen aufdecken. Mal versteckt sich dahinter ein Banditenlager, mal ein Geiernest, mal eine militärische Festung, mal eine Papyrus-Rolle, die einen Hinweis auf einen versteckten Schatz gibt. Daneben gibt es auch viele spontane Geschehnisse, wie eine Rebellengruppe, die Griechen oder Römer attackiert. oder ein Zivilist, der von einem der fiesen Nilpferde attackiert wird. Und wer noch immer nicht genug hat, kann mit Vierspännern zum mehrründigen Wagenrennen im Hippodrom antreten. Dafür hätten wir übrigens gerne einen Multiplayer-Modus.

Neues Charaktersystem

Neu in der Reihe gibt es ein Levelsystem, mit dem Bayek bis zur 40. Stufe aufsteigen kann. Auch die Missionen und die gefundenen Waffen und Rüstungen besitzen eine solche Einstufung. Dies macht es leichter zu entscheiden, welche Nahkampf-Waffe oder welchen Bogen man benutzen, oder welche Quest man als nächstes absolvieren soll. Und soviel vorneweg: Auch wer nur Haupt- und Nebenmissionen löst, wird irgendwann einige Levels über den vorhandenen Missionen sein. Die im Spiel vorhandenen Mikrotransaktionen sind denn auch hier nur für Leute, die eigentlich gar keine Lust haben, das Game zu spielen.

Verbesserte Kämpfe

Zwar kann Bayek wie seine Vorgänger Ezio oder Altaïr auch heimlich vorgehen. In «Origins» ist aber auch der offene Kampf durchaus eine Option. Und im Fernkampf können mit den verschiedenen Bögen und Pfeilarten viele Gegner besonders mit Kopfschüssen von weither ausser Gefecht gesetzt werden. Hier zeigt sich das Spiel viel flexibler als in bisherigen Ausgaben.

Gelungenes Reisesystem

Die grösseren Distanzen innerhalb der Welt legt Bayek per Kamel oder Pferd zurück. Dabei kann man selber aktiv reiten oder den Zielpunkt auf der Karte markieren, wonach das Tier den Weg zum Ziel auf den Strassen und Wegen automatisch zurücklegt. Auf diese Weise kann man sich auch mal auf die Umgebung konzentrieren und vielleicht Dinge entdecken, die man beim Konzentrieren aufs Reiten vielleicht nicht gesehen hätte.

Das hat uns genervt

Teils verschenkte Geschichte

Zwar werden viele Missionen mit kurzen Zwischensequenzen eingeleitet und abgeschlossen. Diese sind oft aber extrem kurz und wirken so, als hätte man bei den Synchronsprechern sparen müssen. Der Plan mag gewesen sein, das hohe Tempo des Spiel zu halten. Allerdings hätte bei vielen Missionen etwas mehr Kontext absolut nicht geschadet. Es hätte ja nicht gleich so wortgewaltig wie beim bereits erwähnten Hexerabenteuer sein müssen.

Fazit

Nach den eher schwachen Stadt-Abenteuern in London und Paris fühlt sich «Assassin’s Creed – Origins» wohlig nach «Black Flag» an. Ja, auch hier findet man eine typische offene Welt im Stile Ubisoft vor. Als solche ist sie aber eine der besten, mit vielen unterschiedlichen Tätigkeiten und einer Umgebung, in der man sich auch dank der technisch starken Inszenierung gerne aufhält. Zusammen mit den sinnvollen Neuerungen im Charakter- und Kampfsystem ist das neue Spiel nicht die innovativste, aber trotzdem eine der besten Ausgaben der Reihe. Einzig die Story hätte man noch etwas besser ausschmücken können.

 

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