«Assassin’s Creed Odyssey» im Test
Faszinierendes Spiel im alten Griechenland

Charismatische Heldin, raffinierte Geschichte und gigantischer Umfang: Mit «Assassin’s Creed – Odyssey» erscheint am Freitag der beste Teil der langlebigen Reihe. Wir haben das Spiel bereits getestet.
Publiziert: 01.10.2018 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 20:11 Uhr
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Wichtigste Informationen zu «Assassin's Creed Odyssey»
PlattformenPC, PS4, Xbox One
Release5.10.2018 (Schweiz)
Preis69.99 Franken (PC) bei Steam, 79.90 Franken (PS4) bei PSN, 80 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 18 Jahren

Übersicht: Darum gehts in «Assassin’s Creed Odyssey»

Griechenland im Jahr 431 vor Christus: Athener und Spartaner liegen im Dauerclinch und stehen kurz vor dem Ausbruch des Peloponnesischen Kriegs. In dieser Zeit sind die Spielerfiguren Kassandra und Alexios – zu Beginn muss man sich für einen Helden entscheiden –  als Söldner unterwegs, die gegen Geld gefährliche Aufträge erledigen. Ihr neuester führt sie in einer persönlichen Angelegenheit kreuz und quer durch Griechenland – das die grösste je von Ubisoft kreierte offene Welt darstellt.

Trailer zu «Assassin's Creed Odyssey»

Das hat uns gefallen

Packende Geschichte mit Konsequenzen

Im Vergleich zum etwas lahmen und wortkargen Bayek im Ägypten-Abenteuer ist die von uns gespielte Kassandra viel charismatischer, emotionaler und auch wortgewandter als ihr Vorgänger. Zum ersten Mal in der Reihe gibt es Dialoge mit verschiedenen Antwortoptionen und vom Spieler zu treffende Entscheidungen. Diese haben tatsächlich einen grösseren Einfluss auf die Geschichte und führen zu neuen Missionen, teils abgeänderten Ereignissen und zu einem von neun verschiedenen Enden des Spiels. Auch sonst ist die Story, zu der wir inhaltlich noch nichts verraten wollen (und dürfen) ungemein motivierend und mit vielen Spannungselementen versehen.

Gigantischer Umfang

Griechenland ist gefühlt nochmals um einiges grösser als Ägypten im Vorgänger – auch wenn es rein um die Landmasse geht. So ist mit Athen eine riesige Stadt zu finden, die aber nur einen Bruchteil des Festlandes ausmacht. Ganz zu schweigen von den rund 20 Inseln, von denen die meisten mit eigenen Nebenmissionen aufwarten. Wer nur schon die Hauptgeschichte mit allen wichtigen Zusatzaufträgen erledigen will, dürfte gut und gerne 40 bis 50 Stunden im Spiel verbringen.

Doch damit nicht genug. Mit rund 45 Kopfgeldjägern und 35 Mitgliedern einer Organisation gibt es jede Menge optionale Ziele, die besonders in letzterem Fall auch noch mit Erkundungsaufgaben und einer kleinen Geschichte verknüpft sind. Nicht zu vergessen ein Dutzend mystischer Tiere, die es zu erjagen gibt. Neben dem üblichen Kram, wie Aufdecken von Fragezeichen, Erobern von Feindesbasen, Erkunden von Höhlen, Tauchen zu Schiffswrack und so weiter ergibt sich ein gigantisches Spiel, bei dem einem die Aufgaben nicht so bald ausgehen.

Sinnvolles Levelsystem

Wie im Vorgänger kann auch der neue Protagonist bis zu Level 50 aufsteigen. Die Unterschiede in der Kampfstärke sind dabei fast zu massiv. Damit auch niedrigstufiger Content spielbar bleibt, werden dort die Gegner entsprechend aufgemotzt – allerdings nur bis zwei Level unter jenem der Hauptfigur. Das macht die Kämpfe einfacher, ohne dass die Feinde gleich beim ersten Hieb am Boden liegen.

Verbesserte Kämpfe

Die Gefechte mit Pfeil und Bogen oder verschiedenen Nahkampfwaffen fühlen sich nochmals etwas flüssiger an als bisher. Mit freischaltbaren Fähigkeiten wie einem Spartanerkick, einer Ansturm-Attacke oder der Möglichkeit, die Waffen zu vergiften gibt es besonders im Nahkampf viele Möglichkeiten, den Gegnern zuzusetzen. Die Kämpfe gegen gleich starke Feinde sind zudem auf dem normalen von vier möglichen Schwierigkeitsgraden etwas fordernder als auch schon.

Viele ruhigere Szenen

Klar ist auch «Assassin’s Creed Odyssey» äusserst schleich- und kampflastig. Allerdings gibt es besonders in der Hauptgeschichte auch mal längere Szenen, in denen man mit Aristoteles philosphisch-moralische Diskussionen führt oder zusammen mit Perikles tief ins Athener Politgefüge eintaucht. Und spätestens wenn bei einer High-Society-Orgie das Zitat «woher kommt jetzt die zweite Ziege?» fällt, weiss man, dass auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Das hat uns genervt

Kopfgeldjäger zu oft im Einsatz

Begeht der Held ein Verbrechen, werden Kopfgeldjäger auf ihn angesetzt. In einem Assassinen-Spiel ist das kaum zu vermeiden und geschieht hier viel zu schnell.  Zwar gibt es die Möglichkeit, das Kopfgeld gegen viel Geld auszulöschen oder den Auftraggeber umzulegen. Das lenkt aber oft von viel spannenderen Tätigkeiten ab und nimmt im ganzen Spiel unnötig viel Platz ein.

Fazit

Vom Aufbau her, weicht «Odyssey» nicht gross von «Origins» ab. Allerdings ist im neuen Spiel alles nochmals grösser, besser und schöner. Die Welt ist extrem umfangreich, die Kämpfe spielen sich so flüssig wie noch nie und besonders Kassandra erinnert vom Charisma her an Ezio Auditore, dem nachwievor besten Helden der Reihe. Den grössten Fortschritt stellen aber die umfangreichen Dialoge und die zu treffenden Entscheidungen dar, die der Geschichte einiges an Tiefe verleihen. Klar ist auch: Wem die actionlastigere Ausrichtung von «Origins» schon nicht gefallen hat, dürfte auch mit dem neuen Titel nicht warm werden. Ansonsten gilt aber: «Assassin’s Creed Odyssey» ist für uns das beste Spiel der langlebigen Reihe.

Wertung: 10 von 10 erkundeten griechischen Inseln

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