Es war der erste grosse Auftritt von Mark Zuckerberg (33) an der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8 seit dem grossen Datenskandal um Cambridge Analytica. Trotzdem wurde Zuckerberg von den Entwicklern mit tosendem Applaus begrüsst.
Sie haben ihm schon verziehen, dass er im Zuge der Datenschutz-Probleme den Zugang für externe Apps massiv einschränken musste – und so auch manchem Entwickler das Businessmodell kaputt machte. Stattdessen freuten sie sich über die Neuerungen der Facebook-Welt.
«Clear History»: Cookies löschen für Facebook
Auf vielen externen Webseiten sammelt Facebook über den Like Button oder ein Remarketing Pixeldaten über die Nutzer. Darum sieht man etwa Produkte, die man sich in einem Online-Shop angeschaut hat, nachher auf Facebook als Werbung.
Mit der «Clear History»-Funktion soll in Zukunft jeder Nutzer sehen, wo welche Daten gesammelt werden. Man kann auch wählen, ob Facebook das überhaupt darf oder nicht. Die gesammelten Daten kann man jederzeit mit einem Klick löschen, wie man das vom Webbrowser auch kennt, wo man mit einem Klick Cookies und Verlauf leeren kann.
Grundsätzlich natürlich eine sehr sinnvolle Funktion. Die Gefahr ist aber, wie bei vielen anderen Datenschutz-Massnahmen auch: Wenn sie irgendwo in der komplizierten Menüstruktur verborgen ist und vom User aktiv bedient werden muss, nutzt sie sowieso niemand.
IMAGE-ERROR (Image)Dating: Die grosse Liebe auf Facebook finden
Überraschend hat Facebook eine Dating-Funktion vorgestellt. Singles sollen auf dem sozialen Netzwerk aktiv auf Partnersuche gehen können. Spannend ist der Ansatz, dass ein Dating-Profil nicht öffentlich ist und auch nicht Freunden auf Facebook angezeigt wird. Anhand der Interessen, welche man auf Facebook hat, werden andere Singles vorgeschlagen, die man dann an Events in der Nähe persönlich treffen kann.
Durch einen Chat, in welchem man nur Textnachrichten versenden kann, bleibt man in Kontakt. Bemerkenswert ist, dass die bekannte Dating-App Tinder gerade erst alle Verbindungen zum Facebook-Profil deaktivieren musste, da diese Entwickler-Schnittstelle nach dem Datenskandal gekappt wurde.
Oculus Go: Das günstige Standalone-VR-Headset von Oculus
Die neue Facebook-Brille der Tochterfirma Oculus ist nicht das erste bezahlbare Modell. Unter anderem Samsung und Google waren da schneller. Die bisher erhältliche Oculus Rift war zwar technisch besser, aber auch viel teurer und musste zudem via Kabel an einen leistungsstarken Computer angeschlossen werden.
Die neue Oculus Go ist günstiger – und braucht kein externes Gerät. Sie hat einen integrierten Prozessor und Bildschirme, im Gegensatz zur ebenfalls günstigen Konkurrenz, bei der man ein Smartphone einschieben muss. Bereits gibts laut Facebook über 1000 Apps für die neue Brille.
Im ersten Test fühlt sich die Oculus Go wie eine Google Daydream an, da sie sehr angenehm sitzt und gut aussieht. Die Qualität ist im Vergleich zu der Konkurrenz aber um einiges besser, was daran liegt, dass die Oculus Go einen fest verbauten Bildschirm hat und Soft- und Hardware perfekt darauf abgestimmt sind. Die Oculus Go kostet in der Version mit 32 GB Speicher rund 220 Franken, mit 64 GB 270 Franken. Ein sehr fairer Preis.
Hier können Sie übrigens den Ticker und alle Infos zur Facebook-Keynote nachlesen.