Die gute Nachricht für iPhone-User: Wer keine Apple Watch kaufen will, kann die neuste Generation der Android-Uhren nun auch mit dem Apple-Telefon einigermassen sinnvoll nutzen. Weiterhin sind zwar Android-Uhren mit Android und die Apple Watch mit dem iPhone viel stärker verknüpft, aber Android Wear 2.0 bringt einige sinnvolle Verbesserungen.
So kann man direkt über die Smartwatch und das integrierte WLAN-Modul Apps herunterladen. Auch sonst haben die Uhren mehr Eigenständigkeit bekommen – alles auch zum Vorteil der Apple-User, deren iPhone nach wie vor eine enge Verzahnung mit «fremden» Uhren nicht erlaubt.
Viele Anwendungen laufen nun ganz alleine und sind direkt auf dem Smartphone abgespeichert. Dank des integrierten GPS kann man etwa ohne Internet- oder Handy-Verbindung navigieren, wenn Apps Offline-Karten anbieten.
Zifferblätter werden endlich interaktiv
Ein neues Feature, das man auch auf der getesteten Huawei Watch 2 ausprobieren kann, sind die interaktiven Zifferblätter. Man kann sich direkt auf der Uhren-Oberfläche zusätzliche Informationen anzeigen lassen – und mit einem Klick auf einen der maximal vier Bereiche direkt in die passende App wechseln. Etwa den Kalender, die Fitness-Anwendung oder den Wetterbericht.
So können sich die Benutzer für Einsatzbereiche eigene Zifferblätter zusammenbauen, etwa für Sport, Freizeit oder die Arbeitszeit. Und mit einem Wisch zwischen diesen Ansichten wechseln. Das entspricht dem Trend: Smarte Uhren kommen nicht mehr für alle möglichen Anwendungen zum Einsatz, sondern sehr gezielt für Teilbereiche des mobilen Lebens. Und darauf muss man schnell und unkompliziert zugreifen können.
Noch immer läuft aber Android Wear nicht ganz so rund, wie man sich das wünschen würde. Der Download übers WLAN dauert jeweils eine gefühlte Ewigkeit. Die Menüs sind deutlich weniger schick als etwa auf der Apple Watch. Immer mal wieder hat etwas erst auf den zweiten Klick funktioniert.
Die Huawei Watch 2 fokussiert ganz auf Sport
Auch bei der getesteten Huawei Watch 2 ist der Eindruck zwiespältig. Mit 349 Franken liegt sie preislich im Mittelfeld, ist aber ganz auf Fitness fokussiert. Auch optisch ist das klar zu erkennen. Das wuchtige Gehäuse passt und ist angenehm zu bedienen, das Standard-Plastikband fällt etwas ab. Es fühlt sich einfach nicht besonders hochwertig an. Immerhin: Es wird zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite Version mit Lederarmband und weniger sportlichem Design geben.
Sportler finden viele vorinstallierte Anwendungen, etwa per Schnellstart aufrufbare Trainings-Läufe wie «Cardio Run». Man kann eigene Trainingspläne erstellen und sich laufend von den Sensoren überwachen lassen. Die Bedienung über zwei Knöpfe und Touchscreen ist gerade unterwegs nicht ideal. Ein Drehring oder eine Krone zum Scrollen wäre besser.
Das BLICK-Test-Fazit: Android Wear 2.0 ist ein deutlicher Fortschritt. Für iPhone-User sind die Android-Uhren erstmals überhaupt benutzbar. Die Huawei Watch 2 ist in der jetzigen Form vor allem für Sportler interessant, welche ihre smarte Uhr auch tagsüber tragen wollen.