Daten im Internet
Darum boomt die Cloud – und so machen Sie mit

Für Microsoft, Amazon und Co. ist die Cloud das grosse Geschäft. Für Private meist noch gratis. Daten im Netz sind aber auch ein Risiko.
Publiziert: 10.05.2017 um 19:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2020 um 09:32 Uhr
Grosse Anbieter wie Amazon oder Microsoft verdienen schon Milliarden mit der Cloud.
Foto: Getty Images
Lorenz Keller

Amazon nimmt bereits 3,7 Milliarden Dollar mit Cloud-Services ein, 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Microsoft weist die absoluten Zahlen zwar nicht separat aus, verzeichnet aber mit 93 Prozent noch ein deutlicheres Wachstum.

Verschiedene Trends begünstigen diesen Boom. Schnelles Internet ist so günstig wie nie. So kann man seinen gesamten Datenbestand auf zentrale Server auslagern und hat trotzdem jederzeit fast verzögerungsfrei darauf Zugriff.

Die Vorteile: Die Daten sind überall auch von unterwegs abrufbar. Und sie werden auch gleich gegen Verlust gesichert. Für Private auch positiv, dass die Profi-Anbieter meist bessere Sicherungssysteme haben als zu Hause auf dem Rechner.

In Zukunft sind alle Apps in der Cloud

Oft werden auch ganze Programme in die Cloud ausgelagert. Das spart Speicherplatz und Rechenleistung. Auch hier wieder hat man, etwa über einen normalen Webbrowser, von überall her Zugriff auf die Anwendung und die damit erstellten Daten. Viele Experten rechnen auch damit, dass zukünftig die Apps für Mobiltelefone in der Cloud abgelegt sind und nicht mehr auf dem Handy selber.

Die Cloud hat allerdings auch Risiken. So begibt man sich beispielsweise in eine Abhängigkeit von einzelnen Herstellern – gerade, wenn man komplexe Systeme nutzt. Zudem gibt es massivere Schäden, wenn einmal das Sicherheitssystem geknackt wird. Wie zum Beispiel im Fall Dropbox, als 2012 68 Millionen Logindaten und Passwörter gestohlen wurden.

Daher gilt auch bei Cloud-Services: Ein sicheres Passwort wählen, dieses regelmässig wechseln und nicht auch noch für andere Dienste nutzen. Zudem sollte auch der private Computer minimal gesichert sein, etwa mit einem Virenscanner und einer Firewall.

Die Swisscom «MyCloud» bietet 15 GB Gratis-Speicherplatz für jedermann.
Foto: zVg

Speicherplatz im Netz gibts gratis

Speicherplatz im Internet ist häufig gratis. Bei der Swisscom «MyCloud» etwa bekommt man 15 GB für Dokumente, Bilder oder Videos, für Kunden mit grösseren Abos gibts gar unlimitierten Speicherplatz. Über eine Handy-App können Fotos und Filme gar automatisch gesichert werden.

Der Schweizer Telekomriese hat mit «Docsafe» sogar noch ein zweites Gratis-Angebot, das sich auf die Online-Sicherung von wichtigen Dokumenten fokussiert. Die Post offeriert etwas Ähnliches im E-Post-Office. Hier kann man, gegen Gebühr, auch die Briefpost in die Cloud einlesen lassen und Rechnungen direkt bezahlen.

Andere Schweizer Anbieter, die noch mehr den Fokus auf Sicherheit legen und beispielsweise auch einen virtuellen Safe für Passwörter anbieten, sind MyDrive oder Securesafe. Sie haben jeweils ein Gratis-Angebot für Einsteiger mit wenig Speicherplatzbedarf.

Dropbox bietet nicht nur viel Speicherplatz, sondern auch ein Online-Editor für Dokumente.
Foto: zVg

Wie funktioniert Dropbox?

Internationale Anbieter gibts viele, der bekannteste ist sicher Dropbox. Mit Dropbox können Sie ganz einfach Dateien über das Internet synchronisieren und speichern. Der Cloud-Dienst ist vor allem auch dafür gedacht, wenn man Dateien nicht nur sichern, sondern auch mit anderen teilen will. Neu gibts mit Dropbox «Paper» auch noch gleich eine integrierte Dokumentenverarbeitung. Benötigen Sie eine der Dateien, können Sie weltweit von jedem Computer oder mobilen Gerät Ihren Dropbox-Account öffnen und finden dort die Datei. Durch eine Client-Software des Herstellers wird ein Dropbox-Ordner auf Ihrer Festplatte erstellt, der regelmäßig automatisch überwacht wird.

Ganze Programm-Pakete online nutzen

Claud ist vor allem auf das gemeinsame Erstellen von Texten oder multimedialen Elementen eingerichtet. So gibt es etwa einen Chat, To-do-Listen und auch Apps für Mobilgeräte. Noch etwas komplexer und eher für den Business-Bereich.

Wer primär online arbeiten möchte, der kann sich auch Zoho anschauen. Hier stehen Business-Anwendungen im Zentrum. Canva dagegen ist ein Online-Tool für Designs und Grafiken.

Mit Canva erstellt man ganz einfach schicke Designs.
Foto: zVg

Das vielleicht umfassendste Gratis-Cloud-Angebot stellt Google zur Verfügung. Die einzelnen Apps wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, Kalender, Mail oder Chat sind jeweils eng miteinander verknüpft. Dazu gibts Online-Speicher für alle Dateien und mit «Fotos» auch ein ausgezeichnetes Programm für die Sicherung und Organisation der Bildersammlung. Apps gibts natürlich ebenfalls – bei Android sind sie Standard, fürs iPhone findet man sie ebenfalls im iTunes-Store.

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