Auf einen Blick
- Samsung plant das dünnste Smartphone der Welt, Apple will nachziehen
- Bauform birgt Risiken: Hitzeableitung, Akkulaufzeit und Stabilität
- Honor und Oppo sind bereits erfolgreich mit dünnen Modellen am Markt
Samsung will mit dem Galaxy S25 Edge ein extrem dünnes Smartphone bauen. Das Gerät wurde erstmals an einem Event am 22. Januar in den USA präsentiert. Technische Details verrät der Hersteller bisher jedoch keine.
Die Gerüchteküche geht aber davon aus, dass das Gerät 6,4 Millimeter dick ist. Ein Augenschein vor Ort nach der Präsentation, wo man das Edge aus der Ferne sehen konnte, zeigt nur, dass es sicher dünner ist als die regulären Geräte der S25-Serie, die Samsung ebenfalls enthüllt hat.
Dünne Phones: das Wettrennen
Auch Apple plant offenbar ein Superleicht-iPhone: Branchenkenner erwarten für das zweite Halbjahr 2025 ein sogenanntes iPhone 17 Air mit 5,5 Millimetern Dicke. Das Gerät verzichtet wohl ganz auf den SIM-Karten-Slot und nutzt erstmals Apples eigenes Mobilfunkmodem samt neuem Kamerasystem.
Doch extrem dünne Smartphones bergen Risiken. Die Hersteller müssen die Hitze der leistungsstarken Prozessoren in den schmalen Gehäusen ableiten. Zudem passen in die flachen Geräte meist nur schwächere Akkus – deutlich weniger als die 4000 bis 5000 Milliamperestunden der Spitzenmodelle.
Auch die Stabilität bereitet Sorgen. Das zeigte im Jahr 2014 Apples Bendgate – viele iPhone-6-Besitzer klagten über verbogene Geräte. Die Hersteller suchen darum jetzt die Balance zwischen Schlankheit und Robustheit.
Der neue Schlankheitswahn hat mehrere Gründe: Chinesische Produzenten wie Honor und Oppo verkaufen erfolgreich dünne Smartphones. Zudem wünschen sich viele Nutzer einfachere Geräte statt komplexer Technik-Monster, das zeigt auch der Erfolg sogenannter Dumb-Phones, mit denen man nur telefonieren und SMS schreiben kann.
Mehr Show als Substanz
Ob sich ultradünne Phones durchsetzen, bleibt offen. Samsung brachte schon 2015 das flache Galaxy A8 heraus – ohne nachhaltigen Erfolg. Die technischen Hürden sind hoch, kürzere Akkulaufzeiten und anfälligere Gehäuse könnten Käufer abschrecken.
Kritiker sehen im Dünn-Trend eine reine Marketing-Strategie, die Geräte wieder spannender zu machen. Denn die schwarzen Rechtecke aller Hersteller ähneln sich heute stark. Frage ist: Wollen Nutzerinnen und Nutzer das überhaupt? Statt immer flacherer Geräte wünschen sich wohl viele einfach praktische Verbesserungen wie ausdauerndere Akkus oder bessere Kameras. Die extreme Schlankheit könnte sich also (erneut) als kurzlebiger Trend erweisen.