Ausgetrickst mit Deepfake-Videocall
Mitarbeiter überweist 22 Millionen Franken an Betrüger

Cyberkriminelle haben einen Konzern mithilfe von Deepfake-Technologie um Millionen erleichtert. Geschnappt wurden sie bisher nicht.
Publiziert: 07.02.2024 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 13:41 Uhr
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In Hongkong ist ein Mitarbeiter einer internationalen Firma von Cyberkriminellen überlistet worden.
Foto: Bloomberg via Getty Images
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Ein Mitarbeiter eines internationalen Konzerns in Hongkong ist Mitte Januar Opfer eines raffinierten Betrugs geworden. Durch eine gefälschte E-Mail geriet er in einen Gruppen-Videocall, bei dem auch der CFO des Unternehmens und andere Mitarbeiter und externe Partner anwesend zu sein schienen.

Doch alle Teilnehmer des Videocalls waren Fälschungen, einschliesslich des CFO. Die Betrüger hatten mithilfe von Deepfake-Technologie die Stimmen und das Erscheinungsbild der echten Mitarbeiter «geklont». Sie nutzten öffentlich zugängliches Video- und Filmmaterial, um mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) täuschend echte Fake-Versionen der Teilnehmer zu erstellen.

So lief der Betrug ab

Die Täuschung war so überzeugend, dass der Mitarbeiter auf fünf verschiedene Konten der Betrüger insgesamt 200 Millionen Hongkong-Dollar (22 Millionen Franken) überwies. Erst eine Woche später wurde der Schwindel aufgedeckt. Die Ermittlungen laufen.

Laut der Polizei wurde der Mitarbeiter zunächst vom vermeintlichen CFO des Unternehmens kontaktiert. Dieser sagte ihm, man müsse sofort eine geheime Transaktion durchführen. Obwohl der Mitarbeiter zunächst Zweifel hatte, überzeugte ihn der gefälschte Videocall letztlich. Die Polizei erklärte, dass dies das erste Mal war, dass eine solche Methode angewendet wurde.

So erkennst du den Fake

Polizeiinspektor Tyler Chan Chi-wing sagte dem Portal Scmp.com, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um die Echtheit einer Person in einem Videocall zu überprüfen. Man solle die Person bitten, den Kopf zu bewegen, und konkrete Fragen stellen, um ihre Echtheit zu überprüfen. Zudem solle man misstrauisch werden, sobald jemand Geld fordert.

Erst kürzlich sorgte ein anderer KI-Fall für Schlagzeilen: In den sozialen Medien kursierten gefälschte Nacktbilder von Popstar Taylor Swift. Als Reaktion darauf kündigten die USA an, alles zu tun, um das Problem der gefälschten Bilder zu bekämpfen.

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