Quietschbunte Bonbons poppen auf, es macht plopp und klingelingelingeling, und man hat ein Erfolgserlebnis nach dem anderen – das ist Candy Crush. Das Computerspiel, das online spielbar oder als App erhältlich ist, gehört zu den erfolgreichsten Mobile Games überhaupt. Seit fast einem Jahrzehnt begeistert «Candy Crush Saga» Menschen weltweit. Damit gehört das Game zu den Pionier-Apps, die einen regelrechten Boom ausgelöst und den Grundstein für einen Milliardenmarkt gelegt haben. Ein Markt, in dem sich Techfirmen und Hersteller der Game-Apps vor Gericht bekriegen.
Begonnen hat die Geschichte des Erfolgsspiels 2012, als der britische Onlinespiel-Anbieter King Digital Entertainment zuerst eine Onlineversion für Facebook und bald darauf eine für Smartphones entwickelte. Ein Jahr später hatte Candy Crush über 6,7 Millionen aktive Nutzer und war gemäss den Entwicklern bereits über 500 Millionen Mal über Facebook, iOs- und Android-Geräte installiert worden.
Mehr Spielzeit durch Corona
Die Firma King Digital Entertainment gehört seit 2015 dem US-Videospiel-Konzern Activision Blizzard. Dieser konnte von der Corona-Pandemie profitieren, wo die Menschen ihre Zeit zu Hause mit Gamen verbrachten. Der Umsatz im Jahr 2020 stieg von 6,49 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 8 Milliarden Dollar. Laut dem Nachrichtenmagazin «Games Wirtschaft» wird jeder dritte Umsatz-Dollar durch Candy Crush eingespielt. Zur Reihe gehören neben «Candy Crush Saga» auch die Titel «Candy Crush Jelly Saga», «Candy Crush Friends Saga» und «Candy Crush Soda Saga». Aber am beliebtesten ist nach wie vor die Originalversion des Spiels. Im letzten Monat allein erzielte sie einen weltweiten Umsatz von 32 Millionen Dollar im Apple-App-Store.
Das Konzept ist ziemlich simpel: Auf einem Spielfeld muss man mindestens drei Bonbons der gleichen Farbe und Form in eine Reihe bringen. Dann verschwinden sie, bringen Punkte und andere Leckereien rücken nach. Wenn man vier oder fünf Bonbons kombiniert oder bestimmte Formen bildet, werden Sonder-Bonbons freigeschaltet. Mit diesen kann man zum Beispiel ganze Reihen oder alle Süssigkeiten einer Farbe entfernen. Das Ziel ist je nach Level unterschiedlich. Beispielsweise gilt es, eine bestimmte Punktzahl mit einer festgelegten Anzahl an Zügen oder in einer bestimmten Zeit zu erreichen. Mittlerweile gibt es fast 9000 Levels mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die allesamt nur wenige Minuten dauern.
Für hohen Suchtfaktor bekannt
Aber was macht Candy Crush so beliebt? Bei Psychologen sei das Spiel bekannt für sein hohes Suchtpotenzial, sagt Franz Eidenbenz, Fachpsychologe und Leiter Behandlung beim Zentrum für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte in Zürich. «Candy Crush hat ein raffiniertes Belohnungssystem, das von Anfang an den Spieler gezielt lobt», erklärt er. Diese Belohnung führt dazu, dass man immer weiterspielen möchte, man wird süchtig danach. Unterstützt wird dieser Effekt durch die typischen Geräusche und die farbenfrohen Süssigkeiten. «Wenn man die Belohnung mit einer Farbe und einem Geräusch kombiniert, erinnert man sich besser daran. So funktionieren auch Glücksspielautomaten», sagt Eidenbenz.
Und wie bei Glücksspielautomaten können Spieler auch bei Candy Crush ihr Geld loswerden. Grundsätzlich ist Candy Crush zwar kostenlos, man kann die Ziele aber schneller und einfacher erreichen, indem man Geld investiert und sich ein Premium-Paket kauft. Wenn man nicht so geschickt ist oder wenig Zeit hat, sei die Verlockung hoch, mit realem Geld solche Gadgets zu erwerben, sagt der auf digitale Medien spezialisierte Psychologe.
Politiker lieben Candy Crush
Auch vor der Politik macht das beliebte Spiel keinen Halt. So soll der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz im Dezember 2018 während einer Debatte im österreichischen Nationalrat auf seinem Mobiltelefon Candy Crush gespielt haben, statt der Debatte zu folgen. Und auch im Januar 2021 gab es einen Candy-Crush-Skandal in der Politik. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow gab unumwunden zu, er vergnüge sich während den stundenlangen Beratungen mit den Bundesländern und Kanzlerin Angela Merkel über Lockdown-Massnahmen auch mal mit der App. Schliesslich müssen man «zwischendurch den Kopf freibekommen».
Dem Bann der App scheint sich kaum jemand entziehen zu können. Die Gründe sind vielfältig: Langeweile, Erfolgserlebnisse, Sucht nach Belohnung, Ablenkung oder Zusatzbeschäftigung beim Krisengipfel. Um dem Spielverlangen zu entkommen, empfiehlt Suchtpsychologe Eidenbenz geplante Timeout-Zeiten, in denen man das Handy weglegt. Ausserdem solle man sich von Dingen im realen Leben ablenken lassen – von der Natur, Tieren oder seinen Mitmenschen.
Der Computerspielentwickler Epic Games, bekannt für das Spiel «Fortnite», hat sich vergangenen Montag mit Apple vor Gericht getroffen. Im Rechtsstreit geht es um die Marktmacht von Apples App Store. Während Epic Games einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und somit auf Abgaben an den Technologiekonzern verzichten möchte, will Apple, dass Anwendungen weiterhin nur über den App Store geladen werden können. Epic Games versuchte die Abgabe von 30 Prozent des im App Store erwirtschafteten Erlöses zu umgehen, woraufhin Apple alle Apps von Epic Games aus dem App Store verbannte. Die Klage von Epic Games liess nicht lange auf sich warten. Der Vorwurf: unfairer Wettbewerb.
Und auch mit der EU gibt es Streit. Sie wirft Apple vor, Konkurrenz-Musikdienste zu benachteiligen. Die 30 Prozent Provision, die Apple für sich abzweige, verteure die Angebote von Spotify und Co. künstlich, so Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (53). Seinen eigenen Dienst «Apple Music» kann das US-Unternehmen günstiger anbieten. Apple hat nun ein Vierteljahr Zeit, um auf die Vorwürfe aus Brüssel zu reagieren. Ansonsten drohen Bussen in Milliardenhöhe oder Zwangsmassnahmen.
Der Computerspielentwickler Epic Games, bekannt für das Spiel «Fortnite», hat sich vergangenen Montag mit Apple vor Gericht getroffen. Im Rechtsstreit geht es um die Marktmacht von Apples App Store. Während Epic Games einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und somit auf Abgaben an den Technologiekonzern verzichten möchte, will Apple, dass Anwendungen weiterhin nur über den App Store geladen werden können. Epic Games versuchte die Abgabe von 30 Prozent des im App Store erwirtschafteten Erlöses zu umgehen, woraufhin Apple alle Apps von Epic Games aus dem App Store verbannte. Die Klage von Epic Games liess nicht lange auf sich warten. Der Vorwurf: unfairer Wettbewerb.
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«Clash of Clans»:
Im Klassiker vom finnischen Entwickler Supercell bauen Spieler ihr eigenes Dorf, gründen einen Clan und kämpfen in Clankriegen gegen die Konkurrenz.
«Brawl Stars»:
Im Echtzeit-Strategiespiel, ebenfalls von Supercell entwickelt, kämpfen in verschiedenen Spielmodi Spieler alleine oder in Teams gegeneinander. Sie müssen zum Beispiel Juwelen sammeln oder Tresore beschützen.
«PUGB MOBILE 3rd Anniversary»
Im Kampfspiel Player Unknown's Battlegrounds (PUGB) vom chinesischen Herausgeber Tencent Games treffen 100 Spieler auf einem immer kleiner werdenden Schlachtfeld aufeinander, wo sie ums Überleben kämpfen müssen. Im Prinzip eine Gaming-Version der Serie «The Hunger Games».
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