Die Firma Ravensburger hat sich entschieden, wegen Rassismusvorwürfen das Buch «Der junge Häuptling Winnetou» aus dem Handel zu nehmen. In einem Instagram-Post begründete die Firma dies mit dem Feedback der Nutzer, das gezeigt habe, «dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben».
Es ist nicht das erste Mal, dass wegen kultureller Aneignung ein Aufschrei herrscht. Im Juli musste die Schweizer Band Lauwarm ihr Konzert in der Berner Brasserie Lorraine abbrechen – weil sie Reggae-Musik spielte.
Nicht mit Rassismus zu tun
Was hält die Community von Woke-Aktionen? Sind sie gerechtfertigt? Oder einfach nur lächerlich?
Leserin Nicole Lighty findet: «Das ganze geht zu weit. Schaltet mal wieder den gesunden Verstand ein», fordert sie. Und auch Franz Rutishauser ist genervt. «Diese politische correctness geht mir auf den Geist», meint er.
Wie eine Umfrage auf blick.ch zeigt, sind rund 95 Prozent gleicher Meinung. Für sie haben Winnetou sowie Rastas an weissen Menschen nichts mit Rassismus zu tun. «Diese Wokekultur wird langsam zu einem Problem», kommentiert Leser Michael Loller.
Wie viel Woke ist zu viel Woke?
Für diese Meinung gibt es viel Lob. So ergänzt Max Adelheide: «Die Winnetou-Bücher zeigen doch gerade, wie man miteinander umgehen kann und was Freundschaften bewirken können.»
Doch es sind nicht nur die Winnetou-Bücher, die polarisieren. Auch die Diskussion rund um die Rastas und Reggae-Musik ist am Brodeln. «Wieso darf nicht jeder die Frisur haben, die ihm gefällt?», fragt Leser René Niederberger. Fragen gibt es auch bei Leser Rudi Bucher. «Wenn sich afroamerikanische Menschen die Haare strecken, was ist dann?», fragt er in die Runde. «Soll doch jede und jeder so herumlaufen, wie er oder sie sich wohl fühlt.»
«Bücher vermitteln ein falsches Bild»
Tatsächlich gibt es aber Stimmen, die diese Wokekultur als dringend nötig ansehen. So auch Leser Peter Schmied. «Mit der Besiedlung von Amerika begann der Untergang der Ureinwohner. Sie wurden vertrieben, betrogen, gejagt, getötet. Es gab auch mehrere Massaker. Die Winnetou-Bücher vermitteln tatsächlich ein romantisches, falsches Bild aus dieser Zeit», argumentiert er. Er sieht kein Problem darin, dass ein Verlag in Zukunft auf solche Bücher verzichten will.