Eigentlich ist es ein undankbarerer Job: Machen Schiris gute Arbeit, interessiert sich niemand für sie. Passieren aber Fehler, dann wird heftig über jeden einzelnen Entscheid debattiert. Nur häufen sich ebendiese Fehlentscheide in der Schweizer Super League. Es vergeht kaum mehr ein Spiel ohne fatale Schiri-Entscheide – trotz VAR!
SonntagsBlick hat sich bei Spielern, Trainern, Experten und Schiedsrichtern umgehört. Nebst Kritik gibts auch konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Denn in einem Punkt sind sich alle einig: So wie es jetzt läuft, darf es nicht weitergehen. Herausgekommen sind die acht heissten Brennpunkte rund um Schiri-Pfiffe.
Wir haben unsere Community gefragt, was ihrer Meinung nach passieren sollte, damit Schiedsrichter wieder in den Hintergrund rücken und die fussballerische Leistung der Schweizer Klubs wieder im Mittelpunkt steht – und die Leserinnen und Leser haben geliefert! Drei Punkte haben sich dabei herauskristallisiert:
Es braucht Profi-Schiris
Leser Andy Siegenthaler ist sich sicher: Schiedsrichter müssten ihr Handwerk beruflich machen! Momentan gibt es keine Schweizer Profi-Schiris. «Es muss ein Beruf werden und attraktiv sein. Man wird den Eindruck nicht los, dass die heutigen Schiris Fussballer waren, denen es nicht zu mehr gereicht hat und sie deshalb Schiris geworden sind, damit sie auch ein wenig oben mitmischen können. Den meisten fehlt eine natürliche Autorität, Persönlichkeit eben, was mit Arroganz kompensiert wird.» Zurzeit kassiert ein Schweizer Schiri zwischen 1000 und 1400 Franken pro Super-League-Spiel.
Der VAR muss überarbeitet werden
Für die Blick-Leserschaft ist klar: Entweder muss der VAR wieder weg oder man überarbeitet das Konzept. Diese Meinung vertritt beispielsweise Leser Dani Rutishauser: «Für mich werden die Schiedsrichter durch den VAR beschnitten in ihrer Souveränität und getrauen sich schon fast nicht mehr zu pfeifen! Lasst den VAR weg und lasst Fussball wieder Fussball sein! Fehlentscheidungen gehören dazu. Die Spieler und die Trainer machen Fehler und auch die Schiedsrichter dürfen Fehler machen.»
Leser Peter Müller ist nicht gleich für eine Absetzung, jedoch müsse daran gearbeitet werden: «Der VAR soll sich nur einschalten, wenn eine offensichtliche Fehlentscheidung vom Schiri getroffen wurde. Es muss dabei eine klare Linie geben, die in allen Spielen sichtbar ist. Es kann nicht sein, dass bei schwierigen Situationen sich einmal der VAR einschaltet und einmal nicht. Die fehlende Linie sorgt dafür, dass sich Teams – zurecht – benachteiligt fühlen.
Weniger Arroganz und mehr zu den Fehlern stehen
«Die Arroganz der Schweizer Schiris, wohlgemerkt in den oberen Ligen, ist leider kaum mehr auszuhalten. Fast schon gottgleich wird keinerlei Kritik erlaubt und jegliches negatives Feedback sofort abgewunken», schreibt Leser Andreas Sennhauser und ist mit dieser Meinung nicht alleine.
Peter Schüpbach schreibt: «Man hat den Schiedsrichtern zu viel Macht gegeben. Sie sind überheblich und arrogant geworden. Man könnte fast meinen, einige Schiris haben das Gefühl, dass nur ihretwegen die Spiele stattfinden.»