Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern, der wahrscheinlich mein ganzes Leben verändert hat. Ich fuhr als kleiner Junge durchs Dorf auf meinem Trottinett an einem Kiosk vorbei. Da sah ich ihn: den ersten Superman-Comic. Die Nummer 1, die im September 1966 in die Schweiz kam. Sofort machte ich eine Vollbremsung, kehrte um, raste nach Hause und kratzte mein Sackgeld zusammen, um die erste Ausgabe zu kaufen. Ich war so von dieser Figur und ihren Muskeln beeindruckt. Natürlich wollte auch ich aussehen wie Superman. Aber zu meiner Jugendzeit gab es noch keine Fitnessstudios, so wie man sie heute kennt. Also begann ich mit neun Jahren einfach zu Hause Krafttraining zu machen. Zu Beginn hatte ich noch ganz einfach Gummiseile, mit denen ich meine Arme trainieren konnte. Irgendwann tauschte ich sie gegen alte Veloschäuche aus, das war einiges anstrengender, aber das Ergebnis wurde umso besser.
Ich merkte schnell, dass ich sportlich sehr fit war und überlegte, auf welchen Sport ich mich fokussieren will. Weil meine Schule im Nachbardorf war, mussten wir täglich rund 20 Kilometer auf dem Velo zurücklegen und auch da merkte ich, dass ich viel schneller als alle anderen war. Ich kann mich noch an einen Aufsatz erinnern, den wir vor den Sommerferien schreiben mussten. Darin erzählte ich, wie ich während den Ferien in einer Fabrik arbeiten möchte, um Geld für ein Rennvelo zu verdienen. ‹Damit will ich Rennen fahren und beabsichtige, so entdeckt zu werden›, stand in den Zeilen. Und der Traum wurde wahr: Ich schloss mich einem Veloclub an und, ein paar Jahre vorgespult, nahm ich mit 19 Jahren im Jahr 1976 an den Olympischen Spielen in Montreal teil. Ich schaffte es sogar auf den 8. Platz! Und das alles dank Superman und seinen Muskeln. Ohne ihn hätte ich nie mit dem Krafttraining und Sport angefangen. Deswegen habe ich die Comics auch fleissig durch all diese Jahre gesammelt. Heute habe ich rund 1000 Comics in meiner Sammlung, alleine 300 davon sind nur von Superman, dem ich meine Karriere verdanke.
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