Gestern Donnerstag debattierte der Nationalrat über das Gentechnik-Gesetz. Wie erwartet wurde der Verlängerung des Anbau-Moratoriums für gentechnisch veränderte Pflanzen bis Ende 2025 zugestimmt. Auch die neuen Methoden wie die Genschere, bei der Teile des Pflanzen-Erbguts «ausgeschnitten» werden, sind vom Aufschub betroffen: Gentechnisch veränderte Pflanzen sind damit weiterhin Forschungszwecken vorbehalten. Entsprechende Anträge von Christian Wasserfallen (FDP) und Martin Bäumle (GLP) blieben in der grossen Kammer chancenlos.
Da half es auch nichts, dass Bäumle in seinem Votum ein «wissenschaftsbasiertes Vorgehen» forderte und verlangte, man müsse insbesondere beim landwirtschaftlichen Einsatz auch die Chancen berücksichtigen. Mithilfe gentechnischer Verfahren könnten Pflanzen nämlich schädlingsresistent gemacht werden, wodurch weniger Pestizide nötig wären. Dass die Konsumentinnen und Konsumenten Gentechnik grundsätzlich ablehnen, sei falsch, kommt ETH-Forscherin Angela Bearth in einem Blogbeitrag zum Schluss.
Weniger Pestizide dank Gentechnik?
Stelle man Menschen vor die Wahl zwischen einer normalen und einer «Gentech-Kartoffel», würden die meisten wegen diffusen Unbehagens zur normalen Knolle greifen. Dank Gentechnik schafft es etwa das Start-Up Impossible Foods aus dem Silicon Valley, einen veganen Hamburger aus Soja herzustellen, der nach eigenen Angaben exakt wie Fleisch schmeckt – und auch so aussieht.
Wenn es um Gentechnik in unserem Essen geht, beschleicht viele ein ungutes Gefühl. Ein Gefühl, nicht zu wissen, was man da zu sich nimmt. Doch ist diese Unsicherheit gerechtfertigt? Wir wollen wissen: Was hältst du von gentechnisch veränderten Lebensmitteln? Welche Vorbehalte hast du gegenüber der Gentechnik? Was müsste sich verändern, damit du deine Meinung überdenken würdest? Erzähl es uns im Formular.