Genderstern – das meint die Community zur Diskussion
«Es gibt definitiv wichtigere Baustellen»

Designer Yannik Zamboni setzt sich für den Genderstern ein, da er ein Symbol für Menschen jenseits traditioneller Geschlechterrollen sei. Eine Umfrage zeigt jedoch, dass 72 Prozent der Blick-User die genderneutrale Schreibweise ablehnen.
Publiziert: 12.11.2024 um 11:48 Uhr
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Die Bevölkerung entscheidet, ob die Zürcher Stadtverwaltung das Sonderzeichen in amtlichen Dokumenten künftig noch verwenden darf.
Foto: Keystone
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

In Zürich sorgt der Genderstern aktuell für viel Aufregung. Eine Initiative möchte verhindern, dass die Stadtverwaltung dieses Symbol in offiziellen Texten weiter verwendet. Wenn die Initiative angenommen wird, dürfte die Stadt in ihren Dokumenten zum Beispiel nicht mehr von Lehrer*innen oder Velofahrer*innen sprechen. Die Initiative «Tschüss Genderstern» wurde von Susanne Brunner (SVP, 52) ins Leben gerufen. Am 24. November wird in einer schweizweit ersten Volksabstimmung dieser Art entschieden, ob die Stadt Zürich den Genderstern in offiziellen Texten weiterhin verwenden darf.

Yannik Zamboni (38), Designer und Aktivist, spricht sich entschieden für den Erhalt des Gendersterns aus. «Der Genderstern ist mehr als nur ein Satzzeichen. Er ist ein Symbol für alle Menschen, die sich jenseits der traditionellen Geschlechterrollen wiederfinden», betont er gegenüber Blick. 

Wie ein Voting auf Blick zeigt, gehört Zamboni damit zur Minderheit. Hier fordern 72 Prozent der Userinnen und User, dass die genderneutrale Schreibweise wegsoll. Nur 19 Prozent finden, sie könne bleiben.

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Das meint die Community

Zur Mehrheit gehört auch sie: Leserin Conni Gerth. «Texte zu lesen ist echt mühsam geworden, mit diesen männlichen und weiblichen Bezeichnungen. Es ergibt sich einfach, dass bei der Mehrzahl ein -er oder -e am Schluss steht», kommentiert sie. Sie nehme jeden Menschen so an, wie er ist, aber: «Es ist übertrieben, dass sich der Geschlechterwahnsinn in der Gesellschaft und Sprache so einnimmt», doppelt sie nach.

Diese Meinung vertritt auch Leandra Gasser. Sie schreibt seit jeher ausschliesslich in der männlichen Form. «Alles andere ist zu lang und zu kompliziert. Es wissen alle, dass damit alle Menschen gemeint sind, die einen wollen es einfach nicht wahrhaben und meinen, sie seien besonders erwähnenswert», schreibt sie dazu.

Der Genderstern soll weg – das findet auch Andi Mosimann. Er findet es zudem schade, wie sich eine «absolute Minderheit derart in den Vordergrund drängen» könne. Es sei daher für ihn nicht verwunderlich, dass die Reaktionen darauf entsprechend negativ ausfallen. «Dennoch ist das Gendersternchen meiner Meinung nach so unbedeutend, dass ich nicht verstehe, weshalb man daraus jetzt wieder ein Politikum macht», fügt er hinzu. Dem kann Leif Rosenberger nur zustimmen: «Es gibt definitiv wichtigere Baustellen.»

Doch nicht alle wollen den Stern verbieten. Von den 19 Prozent finden sich auch einige in der Kommentarspalte wieder. So auch Albert Baumgartner, der schreibt: «Den Genderstern behalte ich, egal wie abgestimmt wird.» Und auch Stefano Mader hält wenig von einem Verbot. Er meint: «Was man unnötig findet, sollte man nicht verbieten, sondern einfach lassen.»

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