Novak Djokovic (36) steht in der zweiten Runde an den French Open. Das Startrundenspiel gibt keinen grossen Anlass für Diskussionen, eine Aktion von Djokovic nach Spielschluss hingegen schon.
Der 22-malige Grand-Slam-Sieger äussert sich in Form eines politischen Statements. Auf eine Kamera-Linse schreibt er: «Kosovo ist das Herz Serbiens – hört auf mit der Gewalt.» Der Serbe spielt damit auf den Kosovo-Konflikt an. Am Montag wurden bei Zusammenstössen im serbisch bewohnten Norden des Kosovos zahlreiche Soldaten der Nato-geführten Kosovo-Schutztruppe Kfor verletzt.
Die Aktion des Tennisspielers wird heftig diskutiert. Auch in den Kommentaren auf Blick.ch wird das Handeln von Djokovic debattiert. So schreibt Leser Albert Messmer: «Für mich ist es ein politisches Statement, da er den Kosovo das Herz Serbiens nennt, obwohl der Kosovo ein unabhängiger Staat ist oder sein möchte.» Weiter schreibt er: «Dass er gegen Gewalt ist, finde ich schön. Er hätte sich einfach nur gegen Gewalt respektive für eine friedliche Lösung im Kosovo einsetzen sollen.»
Leser Hans Meier geht gar noch einen Schritt weiter: «Djokovic kann es halt einfach nicht besser. Nach dem ganzen Theater bezüglich Corona, nun die nächste Bestätigung. Disqualifizieren und gut ist. Ob er dann etwas lernt?», fragt er sich.
Wenig begeistert von der Aktion ist auch Roland Fleisch. «Gehört definitiv nicht auf den Tenniscourt. Er kann sich äussern, aber nicht hier beim Turnier», kommentiert er. Ähnlich sieht es Bylgim Emerllahu: «Politik hat nichts zu suchen im Sport!»
«Aufruf zu Liebe und Frieden»
Anders sieht es Michael Sigrist. Er gibt zu, kein Fan von Novak zu sein. Aber: «Für mich liest sich diese Nachricht ziemlich neutral. Ich kaufe ihm ehrlich gesagt ab, dass er einfach eine Botschaft gegen die Auseinandersetzungen in den beiden Ländern absetzen wollte.»
Dem doppelt Kaschnid-Nika Schlösch nach: «Es ist ein Aufruf zu Frieden. Friedensbekundungen sollten überall Platz finden – das ist kein politisches Statement. Das ist ein Aufruf zu Liebe und Frieden.»