Das geplante 120-Millionen-Solarprojekt im Saastal fällt ins Wasser. Die Solarpanels auf dem Feld Galmen hätten Strom für rund 9000 Haushalte produzieren sollen. Eine Fläche von etwa 65 Fussballfeldern wäre zugebaut worden. Für den Bau hätten alle vier Gemeinden im Saastal zustimmen müssen. Das Gebiet gehört den vier zu gleichen Teilen, heisst: Sagt nur jemand nein, sind alle raus. Mit nur vier Stimmen Differenz erteilten die Burger von Saas-Grund dem Solarprojekt eine Absage.
Kritiker argumentieren damit, dass Teile des Solarfeldes Galmen ein Jagdbanngebiet beeinträchtigt hätten.«Vor allem Landwirte, touristisch interessierte Personen und die Jäger haben schlussendlich gegen das Projekt gestimmt», sagt Burgervorstand Bruno Ruppen (69) zu Blick.
Community boykottiert das Projekt
Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt, dass auch die Mehrheit der Leserinnen und Leser gegen das Solarprojekt sind.«65 Fussballfelder? Baut lieber wieder 4 neue AKWs, die produzieren mehr Strom und verschandeln die Landschaft nicht», schreibt Leser Marcel Bräm.
Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Leser Ozy Steine sieht es ähnlich: «Ist Strom für lächerliche 9000 Haushalte wert, dass man unberührte Natur verschandelt? Ich meine nicht!»
Auch Erwin Burren hat eine klare Meinung: «Ich bin dagegen, dass unsere Natur und Landschaft noch mehr belastet wird, denn es hat in der Schweiz mehr als genug Hausdächer für Photovoltaik. Dieses Land ist ja schon zubetoniert - warum nicht das besser ausnützen, statt noch mehr Grünflächen kaputtzumachen?»
«So schaffen wir die Energiewende nie»
Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es auch ein paar Leser, die das Solarprojekt befürwortet hätten. «So schaffen wir die Energiewende nie! Diesen Verhinderern und Vereinen sollte dann der Strom abgestellt werden, wenn es so weit ist», schreibt Leser Hanspeter Rieder.
Auch User Roland Reinhard heisst das Projekt gut: «Solarpanels und Windräder lassen sich leicht aufstellen und wieder abbauen, wenn eine neue Technologie für die Energiegewinnung gefunden wird. Der Rückbau eines AKW dauert mindestens 20 Jahre, bis man das Gebiet wieder anders nutzen kann. Klar sehen die Hügel und Berge mit Solarpanels nicht mehr so schön aus, aber mit der Aussicht alleine kann ich keinen Kühlschrank betreiben oder ein Haus heizen.»
Leser Thomas Müller ist der Meinung, dass man nun endlich auf einen gemeinsamen Nenner kommen sollte. «Atomkraftwerke wollen wir nicht, Windparks wollen wir nicht, grosse Solaranlagen wollen wir nicht, Geothermie wollen wir auch nicht. Herje, woher soll denn der Strom kommen?»