30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben ihre Alltagsgewohnheiten wegen der Klimabewegung von Greta Thunberg geändert. Dies zeigt zumindest eine neue Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. Laut der Hauptautorin der Studie, Livia Fritz, sind sich die Menschen wegen des ersten Klimastreiks bewusster geworden, wie sich ihr Verhalten auf die Umwelt auswirkt.
Die meisten Veränderungen beziehen sich auf Transport, Kaufgewohnheiten und Recycling. Beispielsweise habe rund ein Drittel der Befragten angegeben, dass sie jetzt eher nach Alternativen zum Autofahren suchen, um zur Arbeit zu fahren. Auch würden eher Urlaubsziele in der Nähe ausgesucht werden, damit man auf das Fliegen verzichten kann.
Community zeigt kein Verständnis
In der Leserschaft löst die Studie mehrheitlich negative Reaktionen aus. «Greta ist für mich unerheblich. Die Schweiz spielt im internationalen Kontext sowieso keine Rolle», schreibt zum Beispiel Leser Andreas Siegenthaler.
User Roger Steiger sieht dies ähnlich: «Niemand in meinem Umfeld ändert sein Verhalten wegen Greta. Im Gegenteil, sie wird als Wurzel der Klimakleber angesehen, was das Gegenteil von Umdenken bewirkt.»
Auch Leserin Andrea Gasla sieht der Studie kritisch entgegen: «Manchmal hinterfrage ich solche Studien schon sehr. Wenn jeder Dritte weniger Auto fahren würde, hätte man das auf der Strasse längst bemerkt. In meinem Umfeld kenne ich niemanden, der sich wegen irgendeinem Klimaaktivisten bekehrt hätte. Vor allem die Abfallberge nach all den Grossanlässen müssten sich ja drastisch verändern, wenn jeder Dritte bewusster leben würde.»
«Ich habe mein Verhalten wegen der Liebe zur Umwelt optimiert»
Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es auch ein paar wenige Personen, die der Studie und dem Umweltschutz optimistischer entgegenkommen. Charles Heiniger ist einer davon. «Ich bin kein Greta-Fan. Aber: Die gesamte Menschheit rennt in den Untergang, weil jeder denkt, dass der andere anfangen muss. Ich persönlich habe den Schritt gewagt: Eines meiner Autos ist elektrisch, ich habe eine Wärmepumpe, Batterien und Sonnenkollektoren. Natürlich musste ich in meiner Freizeit den Gürtel enger schnallen.»
Leserin Nicole Lighty hat ihr Verhalten ebenfalls verändert, jedoch nicht wegen Greta. «Für uns war unsere Natur immer wichtig und wir trugen immer Sorge zu ihr. Unseren Abfall nahmen wir schon immer mit heim, dort wird alles getrennt und korrekt entsorgt. Wenn wir das Haus verlassen, dann haben wir uns gut überlegt, ob wir die Füsse, das Velo oder doch mal das Auto nehmen müssen. Für all das brauchten wir nie eine Greta.»
Gleich ist es bei Michael Rudolf: «Naturschutz und Umweltschutz ist mein Credo. Ich habe mein Verhalten wegen der Liebe zur Umwelt und Natur seit Jahrzehnten optimiert. Da hat Greta aber keinen Stellenwert.»