Während sich die neue Omikron-Variante rasant ausbreitet, spricht sich die Schweiz für das Covid-Gesetz und damit gegen eine Abschaffung des Corona-Zertifikats aus.
Auch die Pflegeinitiative macht an der Urne das Rennen. Bundesrichterinnen und Bundesrichter sollen zudem auch künftig nicht per Losentscheid gewählt werden – die Vorlage scheitert am Ständemehr. Die Reaktionen der Community auf das Ergebnis fallen gemischt aus: Vor allem das Covid-Gesetz sorgt weiterhin für rege Diskussionen.
Eine Abstimmung über das Ende der Demokratie?
Deutlicher als erwartet fiel das Ja zum Covid-Gesetz und somit auch zu der Pandemiepolitik des Bundes aus. Das sehen die Leserinnen und Leser nicht nur positiv: «Ein Ja bedeutet auch, das Beobachten und Abwarten des Bundesrates zu akzeptieren und keine Forderungen an Verschärfungen zu stellen», schreibt etwa Thomas Greder.
Wie im Abstimmungskampf gibt es auch in der Blick-Community vereinzelte Stimmen, die bereits vom Schlimmsten ausgehen: «Tschüss Demokratie. Schade, es war nett mit Dir.» schreibt Leser Stephan Schmitz. Warum dem nicht so ist, gibts im Blick-Faktencheck nachzulesen.
Fehlende Abgrenzung zu «Schwurblern»
«Schon mal was von direkter Demokratie gehört? Sollten die Ergänzungen zum Covid-Gesetz wider Erwarten massiv negative Folgen haben, können wir das auch wieder ändern», schreibt Leser Roman Fenner. Das werde jedoch kaum nötig sein. «Denn unser Land handelt am ausgewogensten auf der ganzen Welt.»
Das deutliche Ja gehe auf die Kappe der «Schwurbler», meint hingegen Leser Michael Grüner. «Sie haben eine normale Diskussion verhindert und die Glaubwürdigkeit der Gegner untergraben. Das ist nun die Quittung.» Leser Michael Zuber freut sich über das deutliche Ja: «Danke Schweizer Stimmvolk. Die Vernunft hat gesiegt!»
Dem doppelt Damian Weiersmüller gleich nach: «Es wird Zeit, zu einem normalen und konstruktiven Dialog zurück zu kehren und einander die Hände zu reichen. Nur zusammen können wir die Pandemie beenden.»
Gehört die Pflege-Initiative in die Verfassung?
Dass im Pflegesektor Missstände herrschen, machte die Coronakrise deutlich. Dennoch: Für viele Pflegende, auch aus der Blick-Community, ist der Beruf eine Herzensangelegenheit. Die Pflegebranche geniesst den Rückhalt des Stimmvolkes und wird deutlich angenommen. Das freut Leser Bernhard Ledermann: «Für mich ist das Ja zur Pflege-Initiative definitiv wichtiger als die anderen Vorlagen», schreibt er, gefolgt von einem Daumen-Hoch-Emoji.
Andere kritisieren, dass das Initiativkomitee den Weg über eine Volksinitiative gegangen ist: «Gehört die Pflege Initiative wirklich in die Bundesverfassung?» fragt etwa Thomas Wälchli aus. Er sei zwar überzeugt, dass der Pflegeberuf ein positives Image brauche, der Notstand sei jedoch ein soziales Problem, das nicht über Gesetze gelöst werden könne.
Weg mit dem Wolf – und der Ölheizung
Auch in den Kantonen wurde fleissig abgestimmt. Im Kanton Zürich befand das Stimmvolk über ein neues Energiegesetz. Zentrales Element: Öl- und Gasheizungen werden abgeschafft. Leser Walter Schmid schreibt dazu: «In Zürich ist eben am Foifi scho Sächsi. Dies wird wohl immer so bleiben.» Andere befürchten teurere Mieten und Stromblackouts.
Im Wallis ging es dagegen um die Vorlage «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere». Dazu hat Leser Daniel Bloch eine klare Meinung. Er schreibt: «Falls das Wallis ja sagt, sage ich goodbye Wallis... ohne mich!»
Und so geht ein reger Abstimmungssonntag zu Ende. Für Leser Peter Hofer ein gelungener: «Ein super Tag für die Schweiz», fasst er zusammen.