Eine autoritäre Führung, Streitereien – und Hinweise auf finanzielle Unregelmässigkeiten: In der grössten Tierschutzorganisation des Landes brodelt es. Gewichtige Vorstandsmitglieder begehren auf – und erheben Vorwürfe gegen Bankerin Nicole Ruch. Sie wurde im November 2021 zur Präsidentin des Schweizer Tierschutzes (STS) gewählt.
Der Schweizer Tierschutz (STS), der normalerweise Versäumnisse in Ställen, in Laboren oder der Fleischindustrie anprangert, sieht sich mit Missständen in den eigenen Reihen konfrontiert. Das sagt die Blick-Community dazu.
«Leider gibt es nicht nur echte Tierschützer»
Leserin Pia Zwicker verwundern die Vorwürfe nicht. Sie schreibt: «Leider gibt es nicht nur echte Tierschützer. Es gibt auch jene, die den Tierschutz vordergründig benutzen, um ihre Bedürfnisse abzudecken. Sei es mit Geld, das zweckentfremdet wird, sei es mit Aufmerksamkeit und Medienpräsenz und anderen Eitelkeiten!» Zwicker findet es schade, dass es immer wieder Leute gibt, die dem Tierschutz negative Schlagzeilen bringen.
Zwar steht Leser Alex Meienberg nicht hinter Nicole Ruch, er findet aber trotzdem, dass sie nicht alles schlecht gemacht hat. «Man kann ihr zugutehalten kann, ist, dass sie Geld gesammelt hat», schreibt er.
«Ich spende nur dort, wo ich die Verhältnisse persönlich kenne»
Viele Blick-Leserinnen und Leser sind Hilfswerken gegenüber kritisch eingestellt. Leserin Margrit Pfister empfiehlt: «Spenden und Legate nur an Einzelpersonen und vor allem direkt.» Auch Leser Peter Schmid hält nicht viel von Tierschutzorganisationen. Er schreibt: «All dieser Tierschutz hat doch nur den Zweck, Jobs zu generieren. Von mir wird es nie auch nur einen Rappen geben. Da ist mir die Berghilfe oder Nachbarschaftshilfe viel sympathischer.»
Leser Hans Scheidegger kritisiert, dass Organisationen oft im Widerspruch zu ihrem Inhalt handeln. «Empathie scheint in den Leitungsgremien oft Fehlanzeige zu sein. Ebenso das gemeinsame Handeln und der Miteinbezug der Verantwortlichen», kommentiert er. Für Scheidegger steht fest: «Ich spende seit jeher nur dort, wo ich die Verhältnisse persönlich kenne.»