«Nein, spinnst du? Ich besitze keine Kuscheltiere, ich bin doch kein Kind mehr!» Gerade in der intensivsten Phase des Erwachsenwerdens, der Pubertät, setzten wir alles daran, die Spuren unseres Kindseins zu verwischen und aus unserem bunten Jugendzimmer einen knallharten Erwachsenenraum zu machen.
Doch Stofftiere spendeten auch Trost, wenn einem hin und wieder klar wurde: Man ist eben doch noch nicht voll und ganz bereit für die ernsthafte Welt der Ausgewachsenen.
Wichtig für die psychische Entwicklung
Wie der Autor dieser Geschichte besitzt auch so manche Blick-Leserin und so mancher Blick-Leser noch immer sein Stofftier aus Kindertagen. Wer dies für eigenartig hält, dem sei gesagt: Plüschtiere sind laut Forschern «emotional hochbesetzt und einzigartig, geben Sicherheit und Trost». Und sie spielen eine wichtige Rolle bei der psychischen Entwicklung und Sozialisation von Kindern. Warum also soll damit im Erwachsenenalter Schluss sein? Das finden auch einige Mitglieder der Blick-Community, die uns die Geschichte ihres stoffigen Begleiters erzählt haben.
Ein Bär, der eigentlich eine Maus ist
Schon seit 40 Jahren begleitet «Bäri», der eigentlich eine Maus ist, Blick-Leserin Su. «Ich habe ihn wohl kurz nach der Geburt von meiner Tante bekommen. Für sein Alter sieht er noch gut aus!» In letzter Zeit, vor allem durch den Todesfall der Mutter, habe er als Seelentröster wieder mehr an Bedeutung gewonnen. «Wenn ihr jemanden braucht und den alten Begleiter noch irgendwo habt, nehmt ihn hervor, das muss niemandem peinlich sein!»
«Ich bin 45 Jahre alt, und meine Decke mit Teddy auch! Wir verbringen viel Zeit miteinander», schreibt Leserin Paula Brinkhaus über ihren Teddybären. Er sei stets bereit, alle Sorgen zu hören – und zu lindern.
Ein 69-jähriger Hund
Schon ein wenig lädiert, aber für sein Alter gut in Schuss ist das Hündchen von Leser Jörg Hilfiker. «Das ist mein treuer Begleiter seit 69 Jahren! Ich bekam das Hündchen zu meiner Geburt», erzählt er. Den Plüsch-Kläffer gebe er bis zu seinem Lebensende nicht mehr her, hält er fest. Ob das Ohr aus Solidarität mit Mike Tysons Ohr-Abbeiss-Opfer fehlt?
Glücksbringer, die immer wieder ihren Weg finden
Klein, aber fein, und weiter mehr als eine Plüsch-Schildkröte: Das ist Florian alias «Flo», der persönliche Glücksbringer von Leserin Manuela Nikles. «Ich bekam ihn mit ungefähr acht Jahren geschenkt. Habe ihn schon etwa drei Mal verloren, in den Bergen und im Zug – aber er kam immer wieder zurück, trotz seiner kleinen Grösse!», schreibt sie.
Der Bär, der auswanderte
Den Abschluss macht Leserin Regula Müller mit ihrem Teddybären. «Diesen hübschen Bäri bekam ich zu meiner Geburt 1971. Nach meinem Auszug lebte er noch viele Jahre in meinem Elternhaus in Ebikon», berichtet Müller. 2014 begleitete er sie bei ihrer Auswanderung nach Nordschweden. «Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch immer ein glückliches Leben im schwedischen Wald!»