VW Golf GTI Cabrio im Test

Heisses statt altes Eisen

Wer das Golf GTI Cabrio testet, kommt um den sperrigen Begriff „Lebenszyklusmanagement“ kaum herum. Erst letzte Woche hat VW den Golf VII enthüllt (BLICK berichtete). Der startet Mitte November, doch bis alle Varianten (etwa das Cabrio) folgen, dauert es locker noch ein Jahr. Also muss VW das Interesse am „alten“ Golf VI weiterhin hoch halten. Etwa mit der erstmaligen Kreuzung aus GTI und Cabrio.

Optisch gehört das GTI Cabrio nicht zum alten Eisen – ein Golf eben. Doch innen fehlt uns Würze. Klar, die Karobezüge sind cool, die Qualität topp, im Fond überlebt man Kurzstrecken gut und dank der 250 Liter Laderaum das Wochenende. Aber das Cockpit ist, GTI-Dekor hin oder her, zum Gähnen. Also Stoffverdeck auf. Das öffnet in GTI-würdigen 9,5 Sekunden bis Tempo 30 auf Knopfdruck und bläst die Langeweile weg.

Nicht der flatternden Haare wegen, sondern weil der 2,0-Liter-TSI dann noch besser tönt. Kräftig zieht er an, orgelt sich willig hoch, hängt direkt am Gas und sprintet wie ein echter Sportstyp. Der Durst der 210 PS ist mit 8,1 l/100 km im Test in Ordnung.

Wer einen Extremisten sucht, ist hier natürlich falsch. Typisch Golf: Ausgewogenheit ist Trumpf, und das darf man langweilig finden. Muss man aber nicht. Im GTI fährt man ohne Rückenschmerzen zur Arbeit, und trotzdem ist er kein Spielverderber. Im Gegenteil: Spielerisch lenkt er ein, fegt willig um jede Kurve und macht einfach gute Laune. Wir sind mal gespannt, was der Nachfolger da noch besser machen will.