Nordisch nobel auf die leicht unterkühlte Art: Schwedische Autos polarisieren kaum. Das war bei Saab so, und auch Volvos sind massentauglich wie die Billy-Regale von Ikea. Eigentlich. Aber als Cross Country erntet der brave S60 plötzlich Liebesschwüre ebenso wie Hasstiraden.

Wer SUV-Coupés à la BMW X6 liebt, findet diese Höherlegung um sieben Zentimeter, den Abenteuerlook und den trotz nur 4,64 Meter Länge sehr wuchtigen Auftritt cool. Wer SUVs verabscheut, findets einfach nur protzig. Innen spürt man, dass der S60 fünf Jahre zählt: geringer Lenkeinschlag, grosses Lenkrad, unzählige kleine Tasten, knappe Kopffreiheit hinten.

Nie aus der Mode kommen dagegen die gediegene Qualität, die hervorragende Sitze und die im Vergleich zu «echten» SUV prima Übersicht – und das Digitalcockpit entzückt sogar die i-Generation.

Unterwegs vermittelt der edel ausgestattete und auch als Kombi V60 lieferbare Cross Country das Gefühl des schweren, komfortablen Reisewagens. Umgekehrt wirkt er in engen Kurven unwillig. Schade, denn sein 254-PS-Turbo läuft rasant und tönt gut. Nur liegt ihm Spurten mehr als Sparen (im Test über zehn Liter).

Fazit: Der Sinn des Cross Country liegt vor allem im Style – wie bei allen SUVs auch. Warum nicht, wenns gefällt?