Test: Porsche Boxster S

Der bessere Porsche

Während der Porsche 911 mit jedem Generationenwechsel noch etwas grösser und komfortabler wird, behält der neue Boxster seine knackigen Masse bei. So ist der Neue nur gerade drei Zentimeter länger als der Vorgänger, hat aber sechs Zentimeter mehr Radstand und dadurch kürzere Überhänge. Und weil gleichzeitig die Fahrgastzelle etwas nach vorne rückte, erscheint das Heck nun entscheidende Zentimeter länger. So maskulin wirkte der kleine Boxster noch nie.

Die neuen, weiterhin kompakten Proportionen wirken sich auch positiv aufs Fahrverhalten des Hecktrieblers aus. Straff, aber dennoch nicht unkomfortabel liegt er auf der Strasse. Und lässt sich handlich über kurvige Landstrassen prügeln. Dabei röhrt der 3,4-Liter-Boxer selbstbewusst mit neuem Bass aus der mittig angeordneten Doppelauspuffanlage und bietet trotz fehlender 85 PS auf den 911er S mehr als ausreichend Leistung für viel Fahrspass. Der sich je nach gewähltem Schalt- und Dämpfungsprogramm (von normal, Sport bis Sport Plus) noch steigern lässt. Mit dem 7-Gang-PDK-Doppelkupplungsgetriebe (Aufpreis 3940 Franken) sprintet der 315 PS starke Boxster S in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 und wird bis zu 277 km/h schnell.

Schnell ist auch das elektrische Verdeck: In nur neun Sekunden faltet sich das Stoffdach hinter die beiden Sitze. Die Luftverwirbelungen halten sich dann dank kleinem, aber wirkungsvollen Windschott in Grenzen, die zwei Kofferraummulden hinten und vorne bieten ausreichend Platz für ein verlängertes Weekend für zwei Personen.

Und spätestens nach dem Blick auf die Preisliste – mit 78 900 Franken kostet der Boxster S nur gut die Hälfte eines Carrera S – steht für mich fest: Der kleinere ist der bessere Porsche.