TCS-Kindersitz-Test für Stromer
Sitzen Kids auch in E-Autos komfortabel und sicher?

Welche Stromer sind besonders familienfreundlich und ermöglichen zum Beispiel auch auf dem Mittelplatz der Rückbank die Montage eines Kindersitzes?
Publiziert: 14.08.2020 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2020 um 22:22 Uhr
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Audi E-Tron – TCS-Urteil: sehr empfehlenswert. Positiv: Beifahrersitz mit Isofix, Transport von 2 Kindern in zweiter Reihe gut möglich; sehr gute Isofix-Erreichbarkeit, sehr grosse Gurtlänge.
Foto: zVg
Raoul Schwinnen

In regelmässigen Abständen testet der TCS verschiedene Familienfahrzeuge auf ihre Familienfreundlichkeit. Diesmal lag der Fokus auf reinen Elektroautos. 15 Stromer nahmen die TCS-Experten und ihre deutschen und österreichischen Kollegen vom ADAC und ÖAMTC unter die Lupe.

Weil es bei allen 15 Modellen keine automatische Beifahrer-Airbag-Deaktivierung gibt (muss je nach Fahrzeug manuell übers Display oder separatem Drehschalter geschehen), empfehlen die Experten, die Kindersitze statt auf dem Beifahrersitz möglichst auf den äusseren Sitzplätzen im Fond zu montieren.

Kleinwagen tun sich schwerer

Deshalb erscheint uns dieses Testkriterium besonders wichtig. Die Note «sehr gut» für die unkomplizierte und sichere Kindersitz-Montage auf den äusseren Rücksitzen erhielten der Audi E-Tron, Porsche Taycan, die Tesla Model 3 und X sowie der VW E-Golf. Fünf weitere getestete Stromer (Jaguar I-Pace, Mercedes EQC, Mini Cooper SE, Opel Corsa-e und Tesla Model S) erhielten ein «gut». Dagegen nur «befriedigend» schnitten bei diesem Kriterium der BMW i3, Hyundai Kona Electric, Kia E-Niro, Nissan Leaf und der Renault Zoe ab. Grund: ihr schlechtes Platzangebot (bei Kleinwagen wenig überraschend), aber auch ungenügende Bedienungsanleitungen oder – ärgerlicher – kurze Gurtlängen.

Tesla Model X Gesamtsieger

Über alle fünf Test-Kriterien (Beifahrer-Sitzplatz, zweite Sitzreihe Aussen, zweite Sitzreihe Mitte, Kofferraum und Preis) gesehen, schnitt nur ein Fahrzeug mit «sehr gut» ab: Teslas Model X. Ausschlaggebend neben dem grosszügigen Platzangebot: Als einziger aller 15 geprüften Stromer bietet das Model X auf dem Mittelplatz in Reihe 2 die praktischen Isofix-Verankerungen. Bei sieben Fahrzeugen lassen sich dort kein Kindersitz, aber wenigstens ein Sitzerhöher ohne Rückenlehne montieren – was zur Bewertung «mit Einschränkungen» führte. Als «ungeeignet» für ein Kinderrückhaltesystem auf dem mittleren Platz hinten beurteilt wurden der BMW i3, Hyundai Kona Electric, Mini Cooper SE, Nissan Leaf und der Porsche Taycan.

Fazit

Der hinter dem Porsche Taycan (ab 135'000 Fr.) zweitteuerste aber wohl nicht in jedes Familienbudget passende Tesla Model X (ab 95'000 Fr.) schnitt mit der Maximalnote «hervorragend» in diesem Test am besten ab. Mit «sehr empfehlenswert» ebenfalls sehr gut platzierten sich der Audi E-Tron (ab 78'300 Fr.), Mercedes EQC 400 (ab 85'000 Fr.), Opel Corsa-e (ab 35'540 Fr.) und Tesla Model S (ab 90'000 Fr.) knapp dahinter. Als einziges der getesteten 15 E-Fahrzeuge erhielt – etwas überraschend – der Hyundai Kona Electric (ab 33'000 Fr.) vom TCS als Gesamtnote ein «nur bedingt empfehlenswert». Grund: In der Bedienungsanleitung zur Beifahrerairbag-Deaktivierung stehen Angaben, die für die Schweiz nicht zutreffend sind.

Den kompletten Test mit allen Kriterien und Beurteilungen gibts unter www.tcs.ch.

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