Von Susan Rocchetti

Beim ersten Anblick schiesst mir durch den Kopf: «Endlich ein Öko-Mobil, das nicht nach Birkenstock aussieht.» Grimmig schaut mich der nur 2,88 Meter kurze Tazzari Zero mit seinen kleinen Lichtern an.

Vor der Testfahrt versorge ich den Zweisitzer mit Strom. Das soll für maximal 140 Kilometer reichen, gut 100 Kilometer weit werde ich es am Ende gebracht haben. Vorne im «Motorraum» liegen Kabel zum «Tanken» an der 230-Volt-Steckdose bereit.

Praktisch: Per Drehknopf kann die Ladedauer (Laden mit 6, 10 oder 16 Amp.) beeinflusst werden. Der Vorgang dauert zwischen fünf und 14 Stunden. Dann sind die Lithium-Ionen-Batterien voll.

Nach dem Drehen des Schlüssels fordern mich farbige Knöpfe auf, einen der vier Fahrmodi zu wählen: Rot für «Race», Gelb für Standard, Grün für Stadt und Blau für Schnee. Im Standardmodus saust der in Italien gebaute Tazzari (CH-Import: www.ivolt.ch) fast lautlos davon.

Verblüfft stelle ich fest, wie kräftig der 15 kW (20 PS) starke Elektroflitzer loslegt. So kann ich problemlos im Verkehr mitschwimmen. Dabei habe ich aber alle Hände voll zu tun, ihn auf Kurs zu halten. Die Lenkung ist extrem direkt, das harte Fahrwerk und der kurze Radstand lassen kaum Komfort aufkommen.

Dadurch wird mir bewusst: Der Tazzari ist kein vollwertiges Auto. Mit nur 400 Kilo Gewicht kann er mit Töffnummer eingelöst werden und muss zum Beispiel keine PW-Crashnormen erfüllen. Im dichten Verkehr kommt im Leichgewicht da doch ein ungutes Gefühl auf.

Fazit: Der Zero sieht pfiffig aus, fährt emissionsfrei und taugt für Kurzstreckeneinsatz. Knapp 35000 Franken Kaufpreis garantieren zudem Exklusivität.