Subaru Impreza im Test
Bieder- wird Edelmann

Der Subaru Impreza erfindet sich neu: Die fünfte Generation wird deutlich gediegener, geschmeidiger, komfortabler und somit massentauglicher. Nur der Sport leidet etwas.
Publiziert: 18.12.2017 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:15 Uhr
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Subaru Impreza
Foto: Timothy Pfannkuchen
Timothy Pfannkuchen

Nach zwei, drei Kilometern gucken wir irritiert aufs Lenkrad. Prangt da wirklich das Subaru-Logo? Tatsächlich – willkommen im Impreza! Die fünfte Generation macht Schluss mit rustikal. Bisher roch der kompakte Allradler gefühlt immer nach Arbeit und Schweiss: Spass ja, Seide nein. Hartplastik gesellte sich zum Gefühl, hier beim Fahren noch gebraucht zu werden.

Der neue Impreza bietet nicht nur einen modernen Touchscreen, sondern auch in Haptik und Verarbeitung schöne Materialien.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Drinnen ein nobler Look

Und jetzt das: Alle Materialien schön und auch schön anzufassen. Moderner Touchscreen, kleiner Zusatzbildschirm, Topsitze und vor allem im Fond viel Platz. Dazu viele Assistenten – etwa das serienmässige (!) «Eyesight» mit Radartempomat samt Notbremsung.

Das Platzangebot im Fond ist sehr gross – auch für Erwachsene.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Unterwegs geschmeidig

Auch unterwegs erkennen wir den Impreza kaum wieder: adieu, herb und laut. Nun fährt er geschmeidig, leise (wenn der Boxer mal warmgelaufen ist) und überaus komfortabel. Ausgewogen ist langweilig? Keine Angst, er nimmt Kurven nicht messerscharf, aber willig. Kein Sportbolide, aber im Alltag echt perfekt.

Der Zweiliter-Boxer mit 156 PS läuft extrem ruhig, zeigte sich im Test allerdings noch etwas durstig.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Leider nur mit Automat

Bei relaxter Fahrt herrscht Stille, nur beim Gasgeben schnattert der gut ziehende, aber leider recht durstige (freilich hatte unser Testwagen bei Übernahme erst jungfräuliche zehn Kilometer auf der Uhr) Boxer wie einst. Alles gut? Fast. Wegen «Eyesight» gibts nur stufenlose Automatik. Zwar zählt diese dank sieben künstlicher «Stufen» zu den angenehmen ihrer Art und ist alltags wirklich top. Nur: Sport geht anders als mit dem zähen Ansprechen und nervigen Hochdrehen. Tipp: Via Schaltpaddels gehts sehr gut. Anbei bemerkt: Der aktuelle Sport-Subaru WRX STI dürfte in Europa wegen den verschärften Abgasgesetzen wohl keinen Nachfolger erhalten.

Zur umfassenden Serienausstattung gehört unter anderem das «Eyesight»-System mit Notbremsung und Radartempomat.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Deutlich anders, klar besser

Testfazit: Der Impreza erfindet sich neu und greift Golf und Co. jetzt auf Augenhöhe an. Mag sein, dass manche den Rustikalcharme vermissen. Für alle anderen ist er richtig gut.

Subaru Impreza 2.0i AWD «Swiss Plus»

Antrieb: 2.0-B4-Benziner, 156 PS, 196 Nm@4000/min, stufenloser Automat, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,4 s, Spitze 205 km/h
Masse: L/B/H 4,46/1,78/1,48 m, 1481 kg, Laderaum 385 bis 1565 Liter
Verbrauch: Werk 6,6/8,6 l/100 km, 152/205 g CO2/km, Energie F
Preis: Ab 31'650 Franken (Basis: 1.6i Lineartronic AWD, 114 PS, ab 24'150 Fr.)
Plus: Gute Rundumsicht, bequeme Sitze, kluge Assistenzsysteme, sehr ausgewogenes (Komfort-)Fahrwerk, im Alltag angenehme stufenlose Automatik, günstiger Preis.
Minus: Bei sportlicher Gangart nervige Geräuschkulisse durch stufenlosen Automat, bei geklappten Sitzlehnen bleibt eine Stufe in der Ladefläche, zu hoher Verbrauch.

Antrieb: 2.0-B4-Benziner, 156 PS, 196 Nm@4000/min, stufenloser Automat, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,4 s, Spitze 205 km/h
Masse: L/B/H 4,46/1,78/1,48 m, 1481 kg, Laderaum 385 bis 1565 Liter
Verbrauch: Werk 6,6/8,6 l/100 km, 152/205 g CO2/km, Energie F
Preis: Ab 31'650 Franken (Basis: 1.6i Lineartronic AWD, 114 PS, ab 24'150 Fr.)
Plus: Gute Rundumsicht, bequeme Sitze, kluge Assistenzsysteme, sehr ausgewogenes (Komfort-)Fahrwerk, im Alltag angenehme stufenlose Automatik, günstiger Preis.
Minus: Bei sportlicher Gangart nervige Geräuschkulisse durch stufenlosen Automat, bei geklappten Sitzlehnen bleibt eine Stufe in der Ladefläche, zu hoher Verbrauch.

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