Purer Fahrspass!
2:12
Porsche 911 Speedster:Purer Fahrspass!

Schon gefahren: Porsche 911 Speedster
Cabrio ist nicht gleich Cabrio

Der neue Porsche 911 Speedster: Kein Dach über dem Kopf, 510 PS hinter dem Rücken und die offene Landstrasse vor der Nase. Was will man mehr!
Publiziert: 18.05.2019 um 18:28 Uhr
1/22
Zum letztjährigen 70. Geburtstag der Marke lanciert Porsche dieses Jahr den neuen 911 Speedster.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Was haben «Game of Thrones»-Autor George R. R. Martin, die Vinyl-Schallplatte und Porsche gemeinsam? Das Geburts- oder Entstehungsjahr 1948. Letztes Jahr feierte die legendäre Sportwagenmarke ihr 70. Jubiläum und beschenkt ihre Kunden dieses Jahr mit einem neuen 911 Speedster. Als Hommage an den Ur-Porsche 356 Roadster ist der offene Zweisitzer auf 1948 Stück limitiert.

Er ist aber nicht einfach nur ein Cabrio. Projektleiter Jörg Jünger präzisiert: «Ein Cabrio ist eher ein Alltagsauto, das man bei Gelegenheit auch offen fahren kann. Ein Speedster aber ist dafür gemacht, nur Notfalls geschlossen gefahren zu werden!» Entsprechend ist die Form mit flachem Heck darauf ausgelegt, vor allem offen zu gefallen. Während bei geschlossenem Verdeck das gewisse Etwas fehlt.

Nichts automatisch

Sehr puristisch präsentiert sich der Verdeck-Mechanismus. Einfach auf den Knopf drücken reicht nicht. Damit lassen sich nur die Karbon-Heckabdeckung sowie das Stoffverdeck ent- und verriegeln. Die Heckabdeckung öffnen und das Verdeck hinter den Sitzen verstauen oder hervorholen ist dagegen Handarbeit. Gleiches gilt beim Fahren: Porsche bietet den 911 Speedster nur mit Handschaltung an. Auch Radio und Navi gibts nur optional.

Technisch vom Feinsten

Nicht ganz zur puristischen Ausrichtung des 911 Speedster passen freilich seine vielen elektronischen Helfer – bis hin zur Hinterachslenkung. Offenbar soll der Fahrer den puren Fahrspass auch geniessen können, den 510 PS und 470 Nm aus einem Vierliter-Sechszylinder-Boxer bieten. Der Sauger dreht unter betörendem Sound hoch und spricht jederzeit unvermittelt und vehement an. In vier Sekunden gehts auf Tempo 100, die Spitze liegt bei 310 km/h. Der Hecktriebler lenkt präzise ein und liegt sensationell auf der Strasse. Diese lassen uns Karbon-Schalensitze und straffe Dämpfer im positiven Sinn spüren, und trotzdem sitzen wir bequem genug für längere Ausfahrten.

Fazit: Der Porsche 911 Speedster ist ein toller offener Sportler, der auch cruisen kann. Nur hat der Fahrspass ab 351'000 Franken leider seinen Preis.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?