Man steigt nicht ein, man nimmt Platz im neuen Range Rover. Vorzugsweise bei klassischer Musik oder leichtem Jazz. Hektik, Drängler, Chaos? Prallt alles an der neuen Aluminiumkarosserie ab, innen herrscht Lounge-Atmosphäre. Feudale Ledersessel, Klavierlack und Ambientelicht. Etwas zu geizig ging man lediglich mit den Knöpfen um. Das Cockpit wirkt so zwar aufgeräumt, doch dafür muss man sich für einfache Funktionen wie die Sitzheizung durch Menüs am Touchscreen wählen. Mehr wäre hier mehr gewesen, zumal das System nicht ganz taufrisch wirkt.

Auf der Strasse macht dem Range keiner was vor. 2,4 Tonnen Gewicht (420 kg weniger als beim Vorgänger!) und die gute Luftfederung bügeln jede Unebenheit platt. Der V8 Diesel flüstert und schüttelt seine 700 Nm locker aus dem Ärmel. Durch die gute Rundumsicht, die riesige Motorhaube und die hohe Sitzposition wirkt alles noch souveräner. Im Fond gibts anstelle einer Rückbank auf Wunsch eine Business-Ausführung: Zwei Einzelsitze, grosse Bildschirme und ein Kühlfach.

Wurde der Range Rover zum weichgespülten Luxusschiff? Im Gegenteil! Dank bis zu 30 cm Bodenfreiheit, Geländeuntersetzung und sperrbarem Mitteldifferenzial wühlt sich der grosse Brite fast überall durch, selbst in 90 cm tiefem Wasser. So erfüllt die vierte Generation auch hier die Anforderungen, die man an einen Range Rover stellt. Und selbst der Testverbrauch von 11,7 l/100 km geht für ein Auto dieser Grösse in Ordnung, zumal Autobahnetappen auch unter 8 l/100 km möglich sind.