Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo
Stecker statt Selbstzünder

Bis zu 60 Prozent der Bestellungen fallen bei Porsche auf die Hybridmodelle. Doch ist der Power-Plug-in wirklich die richtige Variante für den Panamera Sport Turismo?
Publiziert: 30.05.2018 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2019 um 08:57 Uhr
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Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo
Foto: Werk
Jürg A. Stettler

Porsche baut ja selbst keine Diesel, sondern bezieht sie von Audi. Und seit dem vorübergehenden Zulassungsstopp für den Cayenne mit Dreiliter-V6-Diesel ist der Selbstzünder bei Porsche sowieso ein Reizthema. Dabei haben die Zuffenhausener längst eine Option für Fahrer mit sportlichem Ökogewissen: die Plug-in-Hybride. Das haben auch die Kunden gemerkt: Von Modellen, die bei Porsche mit Hybridtechnik erhältlich sind, werden 2018 zu 60 Prozent die Hybriden geordert.

Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo

Motor 4.0-V8-Biturbobenziner (550 PS) + Elektromotor (136 PS) = System 680 PS, 850 Nm@1400-5500/min, 8-Gang-DKG, 4x4
Fahrleistungen 0-100 km/h 3,4 s, Spitze 310 km/h
Masse L/B/H 5,05/1,94/1,43 m, 2400 kg, Laderaum 425-1295 l
Verbrauch Werk/Test 3,0 l + 17,6 kWh/4,6 l+ 11,5 kWh/100 km, 69/107 g CO2/km, Energie E
Listenpreis Ab 249'700 Fr. (Basis: Panamera 4 Sport Turismo, Benzin, 330 PS, ab 129'300 Fr.)
Plus tiefer Alltagsverbrauch, Handling und Agilität
Minus geringe E-Reichweite, hoher Preis
Ausgezeichnete Verarbeitung, hochwertige Materialien und grosse Displays prägen des Cockpit des Porsche.
Foto: Werk

Kein Verzicht auf Sportlichkeit

Ein Stecker am Porsche? Gerne! Denn so verhilft ein 136 PS starker E-Motor dem zuvor schon sportlichen V8 (550 PS) zu noch mehr Power. 680 PS Systemleistung sind eine Ansage und kontern jede Kritik, dass Hybrid und Sportlichkeit ein Widerspruch seien. Wechselt man übers Drehrad am Lenkrad in den «Sport Plus»-Fahrmodus, tritt der stattliche 2,4 Tonnen schwere Porsche dem Fahrer dank 850 Nm regelrecht ins Kreuz und sprintet in nur 3,4 Sekunden auf Tempo 100. Beeindruckend, genauso wie die Agilität des Wagens. Dank Hinterachslenkung inklusive Servolenkung Plus sind auch enge Kurvenkombinationen oder schmale Strassen mit dem Sport Turismo locker zu meistern.

Hübsch gemacht auch die speziellen Hybrid-Anzeigen beim Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo.
Foto: Werk

Sparsam bei konsequentem Laden

Positiv überrascht sind wir über den Verbrauch. Lädt man den Porsche konsequent immer wieder auf, resultiert ein Alltagsverbrauch von 4,6 Litern plus 11,5 kWh/100 km – und dies bei 680 PS! Klar sieht die Bilanz nicht so rosig aus, wenn man längere Strecken abspult. Dann fallen die rund 30 bis 35 Kilometer, die man jeweils rein elektrisch fahren kann, kaum ins Gewicht, dafür aber das Gewicht der Hybrid- und Batterietechnik, die man ungenutzt mitschleppt.

20 Liter mehr Gepäckraum als die Schrägheckvariante des Porsche Panamera mit Plug-in-Hybridantrieb bietet der Panamera Sport Turismo.
Foto: Werk

Kombi oder nicht?

Mit 5,05 Metern Länge ist der «Kombi» Sport Turismo gleich lang wie der Schrägheck-Panamera. Auch betreffend Kofferraum sind 20 Liter mehr und total 425 Liter kein Brüller, dafür wirkt das Heck stimmiger. Das Interieur unseres Testwagens mit zweifarbiger Lederausstattung und extrem bequemen und besten Seitenhalt bietenden, adaptiven Sportsitzen überzeugt mit hochwertigen Materialien und top Verarbeitung. Aber das darf man bei einem Preis von fast einer Viertel Million Franken auch erwarten.

Aber die Entscheidung, ob es der Sport Turismo oder der normale Panamera sein soll und ob Hybrid oder Benziner, bleibt schlussendlich doch vor allem eine Geschmackssache.

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