Porsche Panamera Turbo im Test
Elfer mit Rucksack

Rennfieber in einer Wellnesslounge? Die zweite Auflage des Panamera machts möglich! Schade nur: Im 550 PS starken Turbo mischt sich zur Lust auch etwas Frust.
Publiziert: 17.01.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:52 Uhr
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Porsche Panamera Turbo
Foto: Martin A. Bartholdi
Timothy Pfannkuchen

Erst beim Anblick des neuen Panamera wird richtig klar, wie vergeigt der buckelige alte gestylt war. Schluss damit: Die zweite Generation sieht nun wirklich elegant aus. Vor allem aber ist der Fünftürer (mit Heckklappe!) nun deutlich schärfer in Form.

Das Design des neuen Panamera wirkt deutlich stimmiger als beim Vorgänger.
Foto: Martin A. Bartholdi

Tolles Flair, viele Knöpfe

Innen beeindruckt der Mix aus Luxuslounge und Sportstudio plus Captain Future. Dieser optische wie haptische Genuss tröstet über gewöhnungsbedürftige Sensortasten und trotz XL-Touchscreens zu viele Bedienknöpfe hinweg. Und die grandiosen Sportsessel lassen das hinten an sich gute, im Luxuslimousinen-Vergleich freilich bescheidene Platzangebot vergessen.

Von den tollen Sportsitzen aus schweift der Blick über die Digitalinstrumente – und über weiterhin viele Knöpfe.
Foto: Martin A. Bartholdi

Exakt in Kurven

In der engen Stadt vergeht der unübersichtlichen Wuchtbrumme die Wendelaune. Aber über Land macht der Panamera gekonnt auf 911er. Überlisten lässt sich Physik natürlich nicht. Aber beeindrucken: Dank Vierradlenkung sticht der Flachmann ambitioniert und superexakt in Kurven. Ja, der Elfer mit Rucksack ist ein Sportler – selbst wenn man am Kurvenscheitel spürt, wie viel Auto noch folgt (und dies ist noch nicht der 15 cm längere Panamera Executive).

Über den Fahrmodusschalter am Lenkrad lässt sich die Sportlimousine auf kurvenreiche Strassen abstimmen.
Foto: Martin A. Bartholdi

Traumhafter Reisekomfort

Detailgejammer auf Höchstniveau? Klar, denn der Panamera ist ein Traum und endlich auch traumhaft im Reisekomfort: nie abgehoben zwar, aber stets seidig. Der Biturbo-V8 kann säuseln oder dumpf grollend losschnellen. Nur: Am Ortsausgang bieten die 550 PS einen Atemzug Spass, dann sagt der Fahrausweis leise Servus. Selbst, wenn man sich 226'820 Franken (Testauto mit Optionen) leisten kann, stösst da Frust zur Powerlust.

Porsche Panamera Turbo

Antrieb 4.0-V8-Turbobenziner, 550 PS, 770 Nm@1960-4500/min, 8-Gang-DKG-Automat, 4x4
Fahrleistungen (mit Sport-Chrono-Paket) 0-100 km/h 3,6 s, Spitze 306 km/h
Masse L/B/H 5,05/1,94/1,43 m, 2070 kg, Laderaum 495-1304 l
Verbrauch (mit 21-Zoll-Rädern) Werk/Test 9,4/11,7 l/100 km, 214/272 g CO2/km, Energie G
Preis Ab 186'700 Fr. (Basis: Panamera, 330 PS, ab 108'700 Fr.)
Plus Toller Mix aus Sport und Komfort, Power-V8 mit akzeptablem Durst, tolles Voll-LED-Licht
Minus Kein Platzwunder, oft Fehlalarme des Nachtsichtassistenten, DKG schaltet zum Sparen teils zu weit hoch (brummig), teuer

 

Antrieb 4.0-V8-Turbobenziner, 550 PS, 770 Nm@1960-4500/min, 8-Gang-DKG-Automat, 4x4
Fahrleistungen (mit Sport-Chrono-Paket) 0-100 km/h 3,6 s, Spitze 306 km/h
Masse L/B/H 5,05/1,94/1,43 m, 2070 kg, Laderaum 495-1304 l
Verbrauch (mit 21-Zoll-Rädern) Werk/Test 9,4/11,7 l/100 km, 214/272 g CO2/km, Energie G
Preis Ab 186'700 Fr. (Basis: Panamera, 330 PS, ab 108'700 Fr.)
Plus Toller Mix aus Sport und Komfort, Power-V8 mit akzeptablem Durst, tolles Voll-LED-Licht
Minus Kein Platzwunder, oft Fehlalarme des Nachtsichtassistenten, DKG schaltet zum Sparen teils zu weit hoch (brummig), teuer

 

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