Porsche 911 Turbo S im Test

Der Turboturbo

Falls Sie das mit der Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums so wenig begreifen wie wir: Der Porsche 911 Turbo S macht Physik erlebbar! Wer im sanft gelifteten, mit fein angreifendem neuen 4x4 versehenen Power-Elfer (der wegen der turbobefeuerten Carreras eigentlich Turboturbo heissen müsste) Vollgas gibt, erreicht unfassbar locker gefühlte Lichtgeschwindigkeit. Adrenalin und Glückshormone sprudeln. Feeling: Wir sind wieder jung!

Nur sehen wir alt aus, wenn uns in der nächsten Krümmung der Raum ausgeht. Zack – gut, bremst das Ding, als werfe man den Anker. Zack – wieder los, dass der Magen kaum folgt. Drehzahl? Völlig egal. Das ist Autofahren à la Playstation: Ssst, ssst – 100 Sachen.

Vorne wie hinten: Spoiler raus!

Nur der Klang wirkt gezähmt. Aber tönt gut, und Ausfahrspoiler hinten wie vorne (!) sind in der City die coolere Show. Und bitte vor dem Lästern fahren: Ja, die Konkurrenz ist cool. Aber keiner klebt und lenkt so mühelos präzise. Keiner ist dabei spoiler-, gehör-, rückenschonender: Hier ist der Elfer (für Fans: 991 II) schlicht das Mass aller Sportwagendinge.

Aber Perfektion kostet: 12 Liter ist für 580 PS gut, eine Viertelmillion Franken ist erschreckend. Und kein Richter übt Milde, nur weil der 911 bei 140 sicher kurvt wie ein Golf bei 80 km/h.