Die dezente optische Überarbeitung begleitet eine technische Revolution: Neu rüstet Porsche all seine 911er bis auf den GT3 mit Turbomotoren aus. Wir fahren die stärkere 420-PS-Version im Heck des 4x4-Cabrios. Und vorab gleich Entwarnung: Der charakteristische Sound ist noch da! Wenn auch nicht mehr ganz so kernig wie früher.
| Porsche 911 Carrera 4S | |
| Leergewicht | 1635 kg |
| Länge | 4,50 m |
| Breite | 1,85 m |
| Höhe | 1,29 m |
| Antrieb | 3,0-Liter-6-Zylinder-Turboboxer, 420 PS, 500 Nm ab 1700/min, 7-Gang-Handschaltung, 4x4 |
| Fahrleistungen | 0-100 km/h 4,4 s, Spitze 303 km/h |
| Kofferraum | 125 Liter |
| Verbrauch | Werk/Test 9,0/10,1 l/100 km, 208/235 g CO2/km, Energieeffizienz G |
| Preis | ab 158'500 Franken (Basis: Carrera, 370 PS, ab 116'400 Fr.) |
| Plus | Gut ablesbarer Tacho, viel Power, tolle Strassenlage |
| Minus | Kastrierter Sound |
Turbo-Orgeln
Böse Zungen behaupten denn auch, das knallige Racinggelb unseres 911er-Testwagens kompensiere den domestizierten Sound. Doch ab etwa 3000 Touren übertönt der Boxer das Turbo-Sirren und erinnert dann wieder an den früheren 911er-Klang.
Nach der Kritik am vermutlich nur gewöhnungsbedürftigen Sound tun wir uns mit der Fehlersuche schwer. Über die manuelle 7-Gang-Schaltung können wir auch den Turboboxer hochorgeln. Das maximale Drehmoment steht nun früher und länger (1700 bis 5000/min) an. So gleiten wir problemlos im sechsten Gang durch Ortschaften – schön leise, nur begleitet vom Surren der Turbos.
Nichts für Puristen
Eher sanft geht auch das straffe Fahrwerk mit unserem Rücken um. Auf geschwungenen Landstrassen liefert es aber die nötige Stabilität und der 911er zieht mit der optionalen Hinterradlenkung (+ 2750 Fr.) wie auf Schienen durch Kurven und reagiert auf feinste Lenkbefehle.
Der Innenraum ist nichts für Puristen: Bequeme Sitze, feinstes Leder, tolle Verarbeitung. Und endlich ein modernes Multimediasystem mit scharfem Bild. Es kann SMS anzeigen und der Touchscreen reagiert besser als früher. Puristen können dafür verschiedene Einstellungen über den neuen Fahrmodischalter am Lenkrad nachschärfen.