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Porsche 718 Boxster im Test:Gut gebrüllt!

Adieu, Sechszylinder – hallo, Vierzylinder. Weil Öl nicht ewig währt, setzt Porsche den seit 2012 gebauten Boxster auf Zylinderdiät. Ums uns zu versüssen, wird er gründlich geliftet. Sehr gründlich: Cooles Heck – und auch sonst ist fast nichts gleich.

Nicht mal der Name: 718 Boxster heisst er jetzt. Tönt gut, ist historisch so halbwegs sinnig (der 718 war ein Rennsport-Wagen), aber wirkt fast wie ein Trostpflaster für den Zylinderverlust. Dabei bräuchte es das gar nicht!

Turbo statt Sauger

Denn klar weinen wir dem Sechszylinder-Sauger nach. Aber der Vierzylinder-Turbo macht den Boxster zum Vollblut-Sportler. Schon sein Boxer-Sound: Bei tiefen Touren schnarrt er zwar wie ein VW Käfer auf Droge, aber «oben» brüllt er fast schon zu wild und wüst.

Viel Lärm um Nichts? Von wegen. Bis 2000/min ist der 718 zwar brave Alltagsmaschine, die Bandscheiben so wenig foltert wie Trommelfelle, Trottoirs und Gepäck meistert und mit neuem Infotainment unterhält.

Aber darüber werden die 350 PS zum enthemmten Vierzylinder-Sahnestück der Saison: fast turbolochfrei, drehgierig, spontan und schnell.

Fahrspass pur

Aber hallo! Auf der Habenseite steht auch ein Traumfahrwerk für die Landstrassen dieser Welt. Wie ein Kurvenstaubsauger trifft der 718 blind die Linie, saust und kurvt vergnügt – am besten mit Sound und Frischluft dank rasant öffnendem Dach (offen in unter 10 Sekunden).

Auf der Sollseite stehen aber leider auch über 118'000 Franken für unseren Test-S mit Optionen. Oranger Lack? 2860 (auf Schlüssel und Überrollbügel weitere 450 und 620) Franken Aufpreis! Ein echter Porsche halt – im Guten wie im Bösen.