Die ersten knapp 4000 Kilometer bewegten wir uns mit unserem Langzeit-Testauto Opel Astra vor allem auf kürzeren Strecken sowie in Schweizer Städten. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Opel für den 200 PS und mit 300 Newtonmetern erfreulich drehmomentstarken 1,6-Liter-Vierzylinderturbo einen Verbrauch von 6,0 Liter auf 100 Kilometer angibt. Wir aber mit unseren in den ersten zwei Testmonaten ermittelten (allerdings je nach Fahrer stark schwankenden) Verbrauchswerten deutlich darüber lagen.
Fast auf Werksverbrauch
Deshalb war ich nun gespannt, wie sich der Astra beim Verbrauch auf den ersten längeren Fahrten im Ausland schlagen wird. Die erste Reise führte mich über die Arlberg-Strecke nach Bruneck ins Südtirol. Wissend um die mit ihren Radarpistolen stets aufmerksamen Tiroler Gesetzeshüter, hielt ich mich an die – mit Blick auf den Verbrauch – idealen Tempovorschriften von oft 80 oder 110 km/h.
Haben wir die Spontanität des hubraumkleinen Turbobenziners schon bei unserem ersten Testbericht gelobt, konnte der Astra seine Elastizität nun auch bei den Zwischensprints im höheren Tempobereich zwischen Land- und Schnellstrassen unter Beweis stellen.
Und machen wirs kurz: Auf den gut 375 Kilometern nach Bruneck fuhr ich mit einem Verbrauchsschnitt von bemerkenswerten 6,18 Litern. Also fast zwei Liter unter jenem Schnitt, den wir bislang ermittelt hatten, aber nur gerade 0,18 Liter über der Werksangabe. Dies zeigt also: Man kann unseren Astra auch im Alltag durchaus sparsam bewegen – wenn man will.
Ein Bleifuss schenkt ein
Dass es aber auch anders geht, zeigte kurz darauf die flotte Fahrt von Zürich via München nach Salzburg. Auf den unlimitierten deutschen Autobahnabschnitten schon mal über 200 km/h schnell, auf den immer häufiger auf 120 oder 130 km/h beschränkten Teilstücken aber korrekt unterwegs, resultierte auf den knapp 450 Kilometern Weg ein Verbrauchsschnitt von 8,22 Litern.
Alleine diese zwei Auslandsreisen zeigen, dass der Verbrauch bei hubraumkleineren, ziemlich leistungsstarken Turbomotoren nicht zuletzt auch von der jeweiligen Fahrweise entscheidend beeinflusst wird.
Ein würdiger Gewinner
Was mir bei den beiden längeren Fahrten sonst noch aufgefallen ist? Dass die Sitze selbst nach vierstündiger Nonstop-Fahrt extrem bequem sind, dass der Motor selbst bei sehr hohen Tempi angenehm leise bleibt und das Fahrwerk auf der Autobahn äusserst komfortabel und auf den Dolomiten-Bergstrassen angenehm sportlich reagiert.
Keine Frage, für die nächste Auslandstour werde ich mich gerne wieder ans Steuer unseres Opel Astra Langzeit-Testwagens setzen. Denn ich finde, er trägt seine Auszeichnungen «Schweizer Auto des Jahres» und «Car of the Year» absolut zu Recht.
Antrieb: 1.6-Liter-R4-Turbobenziner, 200 PS, 300 Nm ab 1700/min, 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,0 s, Spitze 235 km/h
Masse: L/B/H 4,37/1,81/1,49 m, Gewicht 1350 kg, Laderaum 370 bis 1210 l
Verbrauch: Werks/Test 6,0/7,8 l/100 km, 138/181 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis: Basis bei Testbeginn ab 31'000 Franken, Testwagen inkl. Optionen 37'270 Franken
Antrieb: 1.6-Liter-R4-Turbobenziner, 200 PS, 300 Nm ab 1700/min, 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,0 s, Spitze 235 km/h
Masse: L/B/H 4,37/1,81/1,49 m, Gewicht 1350 kg, Laderaum 370 bis 1210 l
Verbrauch: Werks/Test 6,0/7,8 l/100 km, 138/181 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis: Basis bei Testbeginn ab 31'000 Franken, Testwagen inkl. Optionen 37'270 Franken