Manchmal sind es kleine Dinge, die den grossen Unterschied machen. Opel-Händlern wird die Idee nicht gefallen, doch eigentlich müssten sie nächtliche Probefahrten anbieten: Wer wie wir beim neuen Dauertester der Autoredaktion das Voll-LED-Matrixlicht (+1300 Franken) des Astra erlebt hat (im Video), mag es nicht mehr missen.
Dabei strahlt der Astra nicht nur nachts hell. Der Verkauf läuft sicher auch prima, weil der (neu auch als Kombi lieferbare) Rüsselsheimer schnittig aussieht oder bereits Titel wie «Schweizer Auto des Jahres» oder «Car of the Year» trägt. Aber wohl vor allem, weil er sich gut fährt. Nach den ersten 1000 Kilometern ahnen wir: Der Astra wird auch auf unserer Redaktion gerne genommen.
Butler inklusive
Schon im Cockpit fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Richtig gute Sitze, klare Anzeigen ohne Bedienrätsel sowie Nettigkeiten wie Sitzbelüftung und gar Sitzheizung hinten. Dazu feines Infotainment, dessen Möglichkeiten (bis hin zum WiFi-Hotspot) wir im Testjahr ebenso zu erkunden haben wie das «OnStar»-System, das auf Knopfdruck das Opel-Callcenter quasi als persönlichen Butler anruft oder nach einem Unfall automatisch einen Notruf sendet.
Unterwegs spürt man schon in der ersten Kurve, dass bei der Entwicklung in Rüsselsheim viele Überstunden angefallen sein müssen: kluge Gewichtsdiät, eine exakte Lenkung und ein ausgewogenes Fahrwerk gleich Gute-Laune-Auto. Zumal der Kurvenspass uns auf Dienstreisen nicht auf der nächsten Temposchwelle heimgezahlt wird. Selbst die straffe Abstimmung der gewählten 200-PS-Version plus 18-Zoll-Aluräder schaden dem Reiseflair nie.
(Fast) nichts zu meckern
Auch weil der aus der Palette gewählte Turbomotor ebenfalls gute Stimmung verbreitet: Fast turbolochfrei zieht er an, marschiert wuchtig los und tönt gut, ohne zu lärmen. Ein «Sport»-Modus ist verfügbar, aber überflüssig. Da wir am Kritisieren sind: Nach den ersten Wochen nerven nur zwei Dinge. All die Parksensoren sind gut gemeint, aber nicht gut gemacht: Vor lauter übereifrigem Gepiepse rundum weiss man kaum, wo es wirklich eng wird. Und die Handschaltung ist nicht unangenehm, aber kürzere Schaltwege würden ihr nicht schaden.
Aber eben: Beim neuen Astra jammern wir auf sehr hohem Niveau, zumal das Preisniveau eben nicht hoch ist: Das Testauto („Dynamic“-Linie plus Optionen) kostet 37 270 Franken. Unser Fazit nach den ersten 1000 Kilometern: Sollte der Kompaktwagen im Dauerlauf so zuverlässig sein, wie er uns bereits Spass macht, fährt Opel mit ihm wirklich wieder ganz vorne mit.
Antrieb: 1,6-Liter-R4-Turbobenziner, 200 PS, 300 Nm ab 1700/min, 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,0 s, Spitze 235 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,37/1,81/1,49 m, Gewicht 1350 kg, Laderaum 370 bis 1210 Liter
Umwelt: Werks-/Testverbrauch: 6,0/7,7 l/100 km, 138/179 g/km CO2, Energieeffizienz C
Listenpreis: Basis bei Testbeginn ab 31'000, Testwagen inklusive Optionen 37'270 Franken
Antrieb: 1,6-Liter-R4-Turbobenziner, 200 PS, 300 Nm ab 1700/min, 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,0 s, Spitze 235 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,37/1,81/1,49 m, Gewicht 1350 kg, Laderaum 370 bis 1210 Liter
Umwelt: Werks-/Testverbrauch: 6,0/7,7 l/100 km, 138/179 g/km CO2, Energieeffizienz C
Listenpreis: Basis bei Testbeginn ab 31'000, Testwagen inklusive Optionen 37'270 Franken