Nissan Micra im Alltagstest
Eile mit Weile!

Auch wenn es sich nicht so anfühlt: Der Nissan Micra 1.5dCi mit 90 Diesel-PS ist der flotteste der neuen Micra-Palette. Vorläufig...
Publiziert: 04.08.2017 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:20 Uhr
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Nissan Micra
Foto: Timothy Pfannkuchen
Robert Tomitzi

Er sieht doch so flott aus und oft ernten wir anerkennende Blicke am Steuer des neuen Micra, besonders von der Frauenwelt. Und dann hat der derzeit stärkste Micra gerade mal 90 Diesel-PS unter der Haube. Damit lockt man nun wirklich keinen Sportfahrer in den Showroom, der einen neuen «Hot Hatch» sucht. Dieser gehört aber wahrscheinlich auch nicht zur Zielgruppe. Denn das Interieur der höchsten Ausstattungslinie «Tekna» spricht eher den Schöngeist an. Feines, zweifarbiges Leder, bequeme Sitze und eine gute Verarbeitung laden auch zu längeren Fahrten ein. Und genau dafür eignet sich der Fünftürer, trotz seiner kompakten Grösse sehr gut.

In der Topausstattung gefällt der Micra innen mit feinem zweifarbigem Leder, guter Verarbeitung und bequemen Sitzen.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Autobahntauglich

Ist die Anfahrschwäche mal überwunden, rollt es sich mit dem 1,5 Liter kleinen Turbodiesel gut über Landstrassen und Autobahnen. Selbst flotte Fahrer kommen mit fünf Litern oder weniger aus. Das Fahrwerk ist straff, aber ausreichend komfortabel, die Lenkung etwas schwergängig aber sehr direkt. Während es vorne der Besatzung an nichts fehlt, fällt hinten das Platzangebot etwas knapp aus. Grossgewachsene leiden unter knapper Bein- und Kopffreiheit. Elektrische Fensterheber oder Innenlicht hinten? Fehlanzeige. Für die lieben Kinderchen und den Einkauf in der Stadt reicht es aber.

Dem kleinen Diesel fehlt es unten etwas an Pfiff, aber dafür rollt er gut über Landstrassen und Autobahnen, wobei er sich auch sparsam zeigt.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Im Stadtverkehr offenbart sich dann die grosse Schwäche des Diesel-Micra. Untenrum fehlt es an Kraft, manchmal erzittert die ganz Karosse, weil sich die Antriebseinheit aufschaukelt und ein manuelles Getriebe mit nur fünf Gängen ist heute auch nicht mehr zeitgemäss. Die Drehzahlsprünge sind für so einen kleinen Diesel einfach zu gross.

Was kommt noch?

So warten wir sehnsüchtig auf eine kleine Sportvariante mit 150 PS, gutem Drehmomentverlauf und eng gestuftem 6-Gang-Getriebe. Das Fahrwerk verkraftet die Leistungssteigerung locker und dieser schicke Micra würde vielleicht auch Fans von «Hot Hatches» in die Nissan-Showrooms locken.

Nissan Micra 1.5dCi «Tekna»

Antrieb 1.5-l-R4-Turbdiesel, 90 PS, 220 Nm@2000/min, 5-Gang manuell, Front
Fahrleistungen 0-100 km/h 11,9 s, Spitze 179 km/h
Masse L/B/H 3,99/1,73/1,46 m, 1140 kg, Laderaum 300-1004 l
Verbrauch Werk/Test 3,5/5,2 l/100 km, 92/137 g CO2/km, Energie A
Preis Ab 22'950 Fr. (Basis: 1.0 l, «Visia», 71 PS ab 13'890 Fr.)
Plus Straffes Fahrwerk, schönes Interieur
Minus wenig Kraft bei niedrigen Drehzahlen, Anfahrschwäche, im Fond wenig Platz.

Antrieb 1.5-l-R4-Turbdiesel, 90 PS, 220 Nm@2000/min, 5-Gang manuell, Front
Fahrleistungen 0-100 km/h 11,9 s, Spitze 179 km/h
Masse L/B/H 3,99/1,73/1,46 m, 1140 kg, Laderaum 300-1004 l
Verbrauch Werk/Test 3,5/5,2 l/100 km, 92/137 g CO2/km, Energie A
Preis Ab 22'950 Fr. (Basis: 1.0 l, «Visia», 71 PS ab 13'890 Fr.)
Plus Straffes Fahrwerk, schönes Interieur
Minus wenig Kraft bei niedrigen Drehzahlen, Anfahrschwäche, im Fond wenig Platz.

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