Nissan Leaf im Reichweiten-Test
Liefern statt lafern

Der Nissan Leaf ist das weltweit meistverkaufte Elektroauto. Dank neuer, grösserer Batterie soll er jetzt bis zu 250 Kilometer weit stromern. Auch in der Praxis?
Publiziert: 21.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:40 Uhr
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Nissan Leaf
Foto: Martin A. Bartholdi
Andreas Engel

Beim Stichwort E-Auto denken alle an… Tesla. Doch der wahre Elektromobilitäts-Pionier ist ein anderer: Nissans kompakter Leaf stromert seit 2011 über unsere Strassen und wurde seither weltweit rund 250'000 mal verkauft.

Das meistverkaufte Elektroauto der Welt bekommt einen grösseren Akku.
Foto: Martin A. Bartholdi

Eines seiner grössten Defizite war bisher aber die Reichweite. Die versprochenen 200 E-Kilometer reichten in der Praxis für kaum mehr als 150. Mit der neuen 30-kWh-Batterie (zuvor 24 kWh) soll er laut Nissan mit vollem Akku nun bis zu 250 Kilometer schaffen.

Aufs Exempel

Wir probieren es aus. Schon beim Start die erste Ernüchterung: Statt 250 stehen nur 205 Kilometer im Reichweitendisplay. Munter surren wir los, hängen die anderen Verkehrsteilnehmer dank 254 Nm aus dem Stand beim Ampelsprint locker ab (0-100 km/h in 11,5 s) und werden auch auf der Autobahn nicht zum Hindernis (Spitze 144 km/h).

Mit dem futuristischen Gangwahlhebel können wir zwischen normaler Fahrt und vermehrtem Rekuperieren wählen.
Foto: Martin A. Bartholdi

Klar schmälern höhere Tempi und Blei- statt Sparfuss schnell den Akkustand des Leaf. Bilanz nach 60 zügigen E-Kilometern: Noch 120 km Restreichweite!

Nun versuchen wirs auf die sanfte Tour. Rekuperieren über die «B»-Stufe am futuristischen Gangwahlhebel, was das Zeug hält, und schwimmen brav im Verkehr mit – und merken: 250 Kilometer sind zwar kaum zu schaffen, gute 200 aber problemlos.

Nissan Leaf «Tekna» 30 kWh

Antrieb: E-Motor, 109 PS, 254 Nm@1/min, stufenloser Automat, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 11,5 s, Spitze 144 km/h, E-Reichweite Werk/Test 250/200 km
Masse: L/B/H 4,45/1,77/1,55 m, 1545 kg, Laderaum 355 l
Verbrauch: Werk/Test 15/16 kWh/100 km, 0/0 g CO2/km, Energieeffizienz A
Preis: Ab 31'955 Franken (Basis: «Visia», 24 kWh, ab 22'660 Fr.)

Nissan Leaf
Nissan Leaf
Martin A. Bartholdi

Antrieb: E-Motor, 109 PS, 254 Nm@1/min, stufenloser Automat, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 11,5 s, Spitze 144 km/h, E-Reichweite Werk/Test 250/200 km
Masse: L/B/H 4,45/1,77/1,55 m, 1545 kg, Laderaum 355 l
Verbrauch: Werk/Test 15/16 kWh/100 km, 0/0 g CO2/km, Energieeffizienz A
Preis: Ab 31'955 Franken (Basis: «Visia», 24 kWh, ab 22'660 Fr.)

Alltagstauglich – und bezahlbar

Das reicht für den Alltag und ist auch zahlbar: In der Topausstattung «Tekna» – unter anderem mit (recht pixeliger) 360-Grad-Kamera und LED-Scheinwerfern – kostet unser Testwagen rund 32'000 Franken plus monatliche Batteriemiete von mindestens 95 Franken.

Wir finden: ein fairer Deal. Und einen weiteren Schritt, die E-Mobilität für die breite Masse endlich attraktiver zu machen.

Nissan: Nachhaltig in die Zukunft

Neben neuen E-Autos wie dem im Herbst Premiere feiernden Transporter e-NV300 will Nissan mit weiteren Projekten der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen, um die CO2-Emissionen weltweit zu senken. So könnten E-Autos künftig als Stromspeicher dienen und kurzzeitig Kapazitätsengpässe in der Stromversorgung beheben. Zusammen mit dem Energieriesen Eaton entwickelt Nissan zudem einen Stromspeicher für zuhause, der recycelte Akkus des Leaf als Speicher nutzt und die Stromkosten senken soll. Erste Früchte dieser Bemühungen: In den letzten zehn Jahren konnte Nissan seinen weltweiten CO2-Ausstoss um 22,4 Prozent senken.

Neben neuen E-Autos wie dem im Herbst Premiere feiernden Transporter e-NV300 will Nissan mit weiteren Projekten der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen, um die CO2-Emissionen weltweit zu senken. So könnten E-Autos künftig als Stromspeicher dienen und kurzzeitig Kapazitätsengpässe in der Stromversorgung beheben. Zusammen mit dem Energieriesen Eaton entwickelt Nissan zudem einen Stromspeicher für zuhause, der recycelte Akkus des Leaf als Speicher nutzt und die Stromkosten senken soll. Erste Früchte dieser Bemühungen: In den letzten zehn Jahren konnte Nissan seinen weltweiten CO2-Ausstoss um 22,4 Prozent senken.

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