Mini ist der neue Countryman nicht. Mit 4,30 Metern ist er gar fünf Zentimeter länger als ein VW Golf. Sonst wirkt er mit seiner gekürzten C-Säule und den Applikationen am vorderen Kotflügel arg verspielt. Diese Verspieltheit setzt sich im Cockpit fort, mit dem von anderen Mini-Modellen bekannten grossen Zentraldisplay und den haptisch angenehmen Kippschaltern. Eine zusätzliche Spielerei bietet der «Countrytimer», der mit einer netten Grafik die Offroad-Aktivitäten darstellt.
Der Plug-in-Hybrid von Mini
Immerhin bietet der Countryman fünf (laut Hersteller «vollwertige») Sitzplätze. Vorne geht das Platzangebot in Ordnung, hinten wird es für drei Hinterbänkler ziemlich eng. Der Kofferraum verliert durch die Akkus ein paar Liter. Aber Lademeister waren Mini-Kombis noch nie. Wichtigste Neuheit beim Countryman All4 ist aber der erste Plug-in-Hybridantrieb der BMW-Tochter. Unter der Haube sitzt ein 1,5-l-Dreizylinder-Turbobenziner mit 136 PS und ein E-Motor mit 88 PS. Das ergibt eine Systemleistung von 224 PS. Die lässt den 1,7 Tonnen (!) schweren Mini für einen kleinen SUV flott vorankommen. In der Praxis schafft der Hybrid gut 30 Kilometer (Werk: 40 km) rein elektrisch.
Dynamiker mit Steckdose
Beim starken Beschleunigen schaltet sich der Dreizylinder – akustisch gut vernehmlich – zu. Durch das knackige Fahrwerk lässt er sich ziemlich sportlich fahren, wobei das hohe Gewicht in den Kurven spürbar wird. Unser Testverbrauch pendelte sich im Alltagsbetrieb bei 4,4 Litern ein. Grosse Augen machten wir dann beim Preis: Knapp 62'000 Franken für den zugegeben sehr gut ausgestattenen Kompakt-SUV sind selbst für eine Prestigemarke wie Mini viel.