Manche Autos laden geradezu zum Lästern ein: Die erste offene S-Klasse seit 1971 trägt zum Beispiel Swarovski-Kristalle im Scheinwerfer. Spinnen die jetzt bei Mercedes? Unsinn: Das S-Klasse Cabrio ist nur konsequent dekadent. Eine Luxusyacht für Millionäre der Strasse.

Anti-Regen-Laserkanone?

Das Cockpit ist eine Lounge, in der man sich in Leder und Luxus lümmelt; alle Details sind wie aus dem Vollen gefräst. In Cabrios rar: Sogar im Fond reist man noch entspannt. Hightech gibts satt: selbstlenkender Radartempomat, Matrix-LED-Licht, Nachtsichtgerät, Parfüm-Beduftungssystem, Hot-Stone-Massage, und, und, und. Irgendwie staunen wir da fast, gibts noch keine Anti-Regen-Laserkanone.

Aber dafür fühlt sich dieses Cabrio selbst mit offenem Verdeck (20 Sekunden bis 50 km/h) geschlossen an: Windschott, Dachspoiler, Nacken-, Sitz- und Lehnenheizung – fahren wie unter Glas, kein Haar wird uns gekrümmt.

Lust statt Lästern

Ohnehin ist Schweben angesagt: Die Luftfederung wippt so sanft, als asphaltiere dieser fliegende Teppich unter dem Auto die Piste neu. Solls mal eilig sein, schieben 455 PS blitz- und katapultartig los. Hektik verkneifen wir uns bald: Enge Kehren fühlen sich mit 2,1 Tonnen so sexy an, als fahre man ein volles Bücherregal.

Am Ende weicht jedes Lästern der Lust. Was für ein grandioser Verwöhnschlitten – der nur leider schon als «kleiner» S 500 ab 167'000 Franken kostet. Mit Optionen kommt unser Testwagen auf 211'526 Franken! Es ist Zeit, mal wieder Lotto zu spielen.